Die sechs häufigsten Fehler beim Haarewaschen
Zu oft, zu heiß, zu trocken – beim Haarewaschen lässt sich einiges falsch machen. Fettige Kopfhaut und trockene Längen sind häufig das unschöne Ergebnis. Im Folgenden zeigen wir dir die häufigsten Fehler auf und erklären dir, wie die Haarwäsche zum Pflegeerfolg wird.
1. Wir waschen zu oft
Bestimmt kennst du das Phänomen: Je häufiger du dir deine Haare wäschst, desto schneller fetten sie wieder nach. Der Grund ist schnell erklärt: Je mehr Haarfett der Kopfhaut entzogen wird, umso mehr muss sie nachproduzieren. Für die Gesundheit von Kopfhaut und Haaren gilt beim Waschen also: Weniger ist mehr. Je nach Haartyp, Jahreszeit und sportlicher Aktivität reicht es aus, dass du deine Haare maximal zweimal pro Woche wäschst. Wenn du Afrolocken hast, fetten deine Haare nicht zwischen dem Waschen, sondern neigen eher zu Trockenheit. Hier genügt es, wenn du deine Haare einmal pro Woche oder sogar nur alle zwei Wochen wäschst. Bei Bedarf kannst du zwischendurch auf Co-Washing ausweichen, also deine Haare nur mit einem milden Conditioner waschen und dabei auf Shampoo verzichten. Schon nach einer kurzen Übergangsphase, die du vielleicht am besten in die Urlaubszeit legst oder mit dem Tragen einer Mütze überbrückst, hat sich deine Kopfhaut an den neuen Rhythmus gewöhnt.
2. Wir verwenden nicht genug Wasser
Damit das Shampoo richtig wirken kann, müssen deine Haare nass sein, und zwar so richtig. Denn wenn dein Schopf nicht vollkommen durchfeuchtet ist, kann sich das Shampoo nicht komplett verteilen und demnach auch nicht richtig wirken. Es hilft auch, das Shampoo vor der Wäsche zunächst in den Händen mit Wasser anzufeuchten. In der Regel handelt es sich bei Shampoo um ein Konzentrat, dessen Inhaltsstoffe ihre volle Wirkung erst entfalten, wenn sie sich mit Wasser mischen.
3. Wir verteilen das Shampoo im ganzen Haar
Shampoo muss gründlich im ganzen Haar verteilt werden, denn schließlich machen sie es in der Werbung doch auch so, stimmt’s? Nein, das stimmt nicht. Haare sind in der Länge und in den Spitzen zumeist überhaupt nicht fettig, sondern eher trocken. Kommen sie mit viel Shampoo in Kontakt, wird ihnen noch mehr Feuchtigkeit entzogen. Deshalb solltest du das Shampoo nur im Kopfhautbereich auftragen. Die Längen kommen beim Ausspülen ohnehin damit noch in Berührung, was in der Regel völlig ausreicht.
4. Wir waschen zu heiß
Denkst du auch, dass Haare am besten mit heißem Wasser gewaschen werden müssten? Das ist ein Irrglaube. Hitze entzieht dem Haar Feuchtigkeit, wodurch die Schuppenschicht aufgeraut wird und die Haare trocken und spröde werden. Zusätzlich verlieren die Poren der Kopfhaut durch zu hohe Temperaturen ihre natürliche Fettschicht. Das hat eine trockene Kopfhaut zu Folge – und wie du jetzt bereits weißt: Je trockener die Kopfhaut, desto schneller fettet sie nach. Zudem können Juckreiz und Schuppen auftreten. Deshalb solltest du deine Haare nur mit lauwarmem Wasser waschen. Für eine Portion extra Glanz kannst du die Haarlängen nach jeder Wäsche einmal mit eiskaltem Wasser spülen. Das versiegelt die Schuppenschicht und sorgt für wundervolles Strahlen deiner Haare.
5. Wir spülen zu kurz
Aber nicht nur die Temperatur des Wassers ist entscheidend für die Beschaffenheit deines Haares nach der Wäsche, sondern auch die Gründlichkeit. Denn Produktrückstände von Shampoo und Spülungen können die Haare im trockenen Zustand beschweren und austrocknen. Besonders wichtig ist es, dass du auch die Kopfhaut gründlich von Shampoo und Co. befreist. So kannst du Irritationen und Austrocknung vorbeugen und die Poren deiner Kopfhaut können frei atmen.
6. Wir wechseln zu häufig das Shampoo
Wie gut es deinem Schopf geht, hängt ganz wesentlich vom pH-Wert (Säuregehalt) auf der Kopfhaut ab. Dieser liegt normalerweise bei 4,5 bis 5,5. Der pH-Wert kann sich bei einem Shampoowechsel aber schon mit nur einer Wäsche komplett verändern, so dass deine Kopfhaut alkalischer und trockner wird. Es ist wie bei einem Kaschmirpulli: Auch die feinen Wollhärchen nehmen es dir übel, wenn du sie statt mit einem extra auf die Fasern abgestimmten Wollwaschmittel mit einer harten Arztseife wäschst. Also lieber Finger weg von Pröbchen und bei einem Shampoo bleiben, wenn es deinem Haar gut tut!
Diese festen Shampoos sind ohne bedenkliche Inhaltsstoffe
Tipps für natürliche, saubere Haare, die auch der Umwelt Gutes tun
Verwende Shampoos ohne bedenkliche Inhaltsstoffe!
Viele herkömmliche Shampoos stecken voller bedenklicher Inhaltsstoffe wie aggressive Tenside, flüssige Kunststoffe und hormonell aktive Konservierungsstoffe. Diese schaden nicht nur Kopfhaut und Haaren, sondern können unter Umständen auch ein Problem für Gesundheit und Umwelt darstellen. Flüssige Polymerkunststoffe wie Polyquaternium oder Silikone sorgen dafür, dass die Haare glatter und geschmeidiger werden. Sie können aber über das Abwasser in die Umwelt eingetragen werden und dort über Jahrzehnte verweilen, denn sie sind nur sehr schwer biologisch abbaubar. Quaternäre Ammoniumsalze wie Polyquaternium-10 oder Polyquaternium-7 sind außerdem potentiell toxisch für aquatische Organismen, also für Lebewesen, deren Aktivität und Leben sich in einem von Wasser bedeckten Lebensraum abspielt.
Shampoos kommen auch ohne diese Schadstoffe aus und sind dabei sanfter zu dir und der Umwelt. Mit der CodeCheck-App kannst du dein Shampoo auf bedenkliche Inhaltsstoffe checken.
Verwende feste Shampoos!
Sie sind im Grunde nichts anderes als ein flüssiges Shampoo, dem die Feuchtigkeit entzogen wurde. Dabei behalten sie alle Eigenschaften eines klassischen Shampoos, können schäumen und enthalten reinigende und pflegende Inhaltsstoffe.
Feste Shampoos sind als Stück zumeist nachhaltig in Pappe oder Papier oder gar nicht verpackt. Damit trägst du aktiv zur Vermeidung von Plastikmüll bei.
Verzichte beim Haarewaschen ganz auf Shampoo!
Gehe noch einen Schritt weiter und lasse das Shampoo ganz weg. „No-poo“ (kommt von „no shampoo“) hat sich über die Jahre von einem Trend zur unkomplizierten Reinigungsroutine entwickelt, die auf natürliche Weise die übermäßige Aktivität der Talgdrüsen reguliert. Sie wirkt sich beruhigend auf die Kopfhaut aus und kräftigt das Haar.
Für die Umwelt ist diese Methode der Haarpflege das Beste, was du tun kannst. Denn kommen mit jeder Haarwäsche unter Umständen schädliche Inhaltsstoffe in den Wasserkreislauf, fällt diese Belastung mit „no-poo“ ganz weg – ebenso das Problem der Verpackung und ihrer Entsorgung.