Drei kosmetische Wirkstoffe mit starkem Effekt
Wir stellen Dir drei effektive Wirkstoffe in der Hautpflege vor: den Hautaufpolsterer Hyaluronsäure, Vitamin C als Dreifachpower für strahlende Haut und den Verjüngerer Retinol. Weiterhin klären wir darüber auf, was Du bei der Verwendung beachten solltest.
1. Elastizität und Straffheit der Haut mit Hyaluronsäure
In der Anti-Aging-Pflege gehört Hyaluronsäure zu den beliebtesten Wirkstoffen. Kein Wunder, denn Cremes oder Gels mit Hyaluronsäure sorgen für eine Verbesserung der Hautdurchfeuchtung sowie mehr Elastizität und haben einen faltenmindernden Effekt, wie Studien gezeigt haben.
Die Wirkung von Hyaluronsäure auf der Haut
Deine Haut verdankt ihre Festigkeit und Elastizität dem Bindegewebe. Hyaluronsäure ist ein Hauptbestandteil des zwischen und unter den Hautzellen liegenden Bindegewebes. Es füllt dieses auf und stützt es. Durch ihre Fähigkeit, große Mengen Wasser zu binden, ist Hyaluronsäure für den Feuchtigkeitsgehalt der Haut mitverantwortlich. Der Stoff sorgt damit auch für die Straffheit Deiner Haut. Mit dem Alter kommt es zu einer deutlichen Abnahme des Hyaluronsäuregehalts. Das führt unter anderem zusammen mit dem jetzt ebenfalls einsetzenden Kollagenabbau zum Verlust der zwischen den Hautzellen liegenden Substanz. Deine Haut ist nicht mehr so elastisch, verliert Volumen und schrumpft – Falten entstehen.
Es werden drei Hyaluronsäure-Arten unterschieden (INCI: Sodium Hyaluronate):
- Hochmolekulare Hyaluronsäure
- Niedermolekulare Hyaluronsäure
- Oligohyaluronsäure: die kleinste Hyaluronsäure
Empfohlen wird eine Mischung aller Arten, denn alle sind gut für die Haut. Niedermolekulare Hyaluronsäure wirkt langfristig und hat eine nachhaltige Anti-Falten-Wirkung. Hochmolekulare Hyaluronsäure hingegen wirkt nur kurzfristig in den oberen Hautschichten und eher feuchtigkeitsspendend. Am teuersten und wirksamsten gegen Falten ist Oligohyaluronsäure, die langfristig im Bindegewebe der Haut gespeichert werden kann. In einigen Fällen kann kurzkettige Hyaluronsäure zu Hautirritationen führen. Hast Du eine sensible Haut, solltest Du die Produkte daher an unauffälliger Stelle ausprobieren, bevor Du Produkte mit dem Stoff in Deine Routine aufnimmst.
2. Alles über Vitamin C in der Hautpflege
Vitamin C, auch Ascorbinsäure genannt, beschützt Deine Haut vor freien Radikalen und kann helfen, sie straff zu halten, indem es die Bildung von Kollagen unterstützt. So kann es für eine sichtbar straffere und ebenmäßigere Haut sowie für einen strahlenden Teint sorgen.
Der Stoff wirkt dreifach auf die Hautgesundheit:
1. Vitamin C schützt vor UV-Strahlung
Vitamin C macht freie Radikale unschädlich und hält so die vorzeitige Hautalterung auf. Freie Radikale bilden sich in der Haut vor allem durch Sonnenlicht, Alkoholkonsum, Rauchen, Schlafmangel und Stress. Sie können die Zellmembranen schädigen und so für eine schnellere Alterung Deiner Haut sorgen. Aktuelle Studien deuten darauf hin, dass topische Antioxidantien wie Vitamin C zur Optimierung des UV-Schutzes durch Sonnenschutzmittel zusätzlich die Haut schützen.
2. Vitamin C regt die Kollagenbildung an
Vitamin C sorgt für ein gesundes, stabiles Kollagengerüst, das Deiner Haut ihre Struktur gibt. So wirkt Vitamin C gleich doppelt gegen unliebsame Falten, indem es die Bildung von straffendem Kollagen anregt und freie Radikale bekämpft.
3. Vitamin C hilft bei Akne und Pigmentflecken
Die antioxidative Wirkung von Vitamin C vermindert zum einen Entzündungen und kann so Hautunreinheiten verbessern. Zum anderen wirkt Vitamin C der Bildung von Altersflecken (Hyperpigmentierung) entgegen. Studien haben gezeigt, dass der Stoff die übermäßige Melaninbildung hemmt, worauf diese Wirkung zurückzuführen ist. Auch der vorhandene Schutz Deiner Haut vor UV-Strahlung beugt der Bildung von Altersflecken vor.
Welches Vitamin C-Konzentrat wirkt am besten?
Schon bei einer Konzentration ab acht Prozent von Vitamin C, wie sie beispielsweise in Tagescremes zu finden ist, kann sich die Oberflächenstruktur Deiner Haut nach etwa drei Monaten deutlich verbessern. Studien haben gezeigt, dass eine Konzentration über 20 Prozent seine biologische Bedeutung nicht erhöht, aber vermehrt zu Irritationen führen kann.
Vitamin C in Form von Ascorbinsäure am wirkungsvollsten
Am wirkungsvollsten ist Vitamin C in Form von reiner Ascorbinsäure (INCI: Ascorbic Acid). Da sich diese jedoch nur schwer in Kosmetika verarbeiten lässt, wird für die tägliche Pflege eine Creme mit einem Vitamin-C-Derivat (z. B. INCI: Magnesium Ascorbyl Phosphat) empfohlen. Freies Vitamin C wirkt auf der Haut oberflächlich wie eine Fruchtsäure, sprich: Die obersten toten Zellen der Hornschicht werden einfacher abgestoßen. Daher solltest Du Präparate und Cremes, die Vitamin C enthalten, in Kombination mit einem Sonnenschutz verwenden.
3. Retinol (Vitamin A) für Anti-Aging
Anti-Aging und der Wirkstoff Retinol gehören zusammen, denn Retinol kann sichtbar Falten reduzieren, wie verschiedene Studien gezeigt haben. Doch der Stoff kann noch mehr:
Retinol baut Kollagen auf
Retinol ist eine sehr wirksame Form des Vitamin A, das zentral am Aufbau Deiner Hautstruktur beteiligt ist. Es wirkt in verschiedenen Hautschichten effektiv gegen Falten. In der obersten Hautschicht unterstützt Retinol den Aufbau von Hornzellen, was für glattere Haut sorgt. In unteren Hautschichten regt der Stoff die Bildung von Kollagen an, das wichtig für eine geschmeidige und flexible Haut ist.
Retinol gegen Akne
Retinol gehört zur Familie der Retinoide, zu der auch die stärker wirksame Vitamin-A-Säure gehört. Diese erhältst Du nur auf Rezept; sie wird vom Arzt bei Akne als Creme verschrieben. Vitamin-A-Säure sorgt dafür, dass Deine Poren weniger schnell verstopfen und von überschüssigem Talg befreit werden. Zugleich mindert die Säure Pigmentflecken und Narben. Retinol hat dieselbe Wirkung auf die Haut, wenn auch in etwas abgeschwächter Form. Während der Einsatz von Retinol, Retinal und Retinylestern in kosmetischen Mitteln in Europa erlaubt ist, zählen Produkte mit Retinsäuren, beispielsweise zur Behandlung der Akne, zu den Arzneimitteln. Ihr Einsatz ist laut Anlage 1 der Kosmetikverordnung in kosmetischen Mitteln in Deutschland verboten.
Retinol gegen Falten
Dass Retinol ein Falten-Killer ist, liegt auch daran, dass es die Haut vor der schädlichen Wirkung von freien Radikalen schützt. Allerdings kann Retinol in gewissen Mengen Hautirritationen hervorrufen. Da Du mit Retinol die obere Hautschicht abträgst, solltest Du es nur abends und in Kombination mit Lichtschutz anwenden. Weiterhin ist bei der Kombination von Retinol und Vitamin C Vorsicht geboten, weil beides einen „peelenden” Effekt hat und die Hautschicht feiner und dementsprechend empfindlicher wird.
Zuviel Retinol kann schaden
Im Gegensatz zu Vitamin C gehört Retinol zu den fettlöslichen Vitaminen. Es wird also bei Überdosierung nicht ausgeschieden, sondern kann sich im Fettgewebe anreichern. In Kombination mit dem Vitamin A, welches wir bereits mit der Nahrung aufnehmen, kann das unter Umständen zu einer Hypervitaminose führen. Zu den Symptomen gehören Kopfschmerzen, Übelkeit und sogar Leberschäden. Von Schwangeren sollten Vitamin A Derivate in Kosmetika vermieden werden.