Weltweit zu wenig Tier-Kot verfügbar 

Wir brauchen mehr Tierkot

04. Nov. 2015 von

Kein Scheiß: Unsere Erde hungert, weil Menschen beispielsweise Wale jagen und die Artenvielfalt bedrohen.

Schon mal daran gedacht, dass das Artensterben dafür sorgt, dass weltweit zu wenig Dünger und Nährstoffe für alle Lebewesen produziert werden? Eher nicht, oder? Wir ehrlich gesagt auch nicht. Deshalb ist es wichtig, den Ausscheidungs-Kreislauf zu verstehen. Sogar Wissenschaftler betreiben fleissig Häufchen-Recherche: Forscher der Universität Oxford haben untersucht, wie wichtig Tier-Haufen tatsächlich sind. Christopher Doughty und sein Team verglichen Daten von heutigen und früher lebenden Tierpopulationen und ihren Ausscheidungsmengen.

Die Erde hat ein Problem: Nicht genügend Exkremente

Es mag vielleicht etwas unappetitlich klingen, aber Tier-Exkremente sind ein effektives System, um Nährstoffe zu verbreiten. Ausgestorbene Tiere wie Mammuts, Wollnashörner und Riesen-Faultiere haben der Erde früher mit ihren Ausscheidungen Nährstoffe zugeführt. Diese Tiere, die weite Strecken zurück gelegt und riesige Mengen ausgeschieden haben, sind ausgestorben Darum sind es heute acht Prozent weniger Nährstoffe als man es noch in der Eiszeit feststellen konnte.

Die oben genannten Wissenschaftler entwickelten mit den gesammelten Daten ein mathematisches Modell, die zeigen, wie die Exkremente-Verteilung heute aussieht. Klingt jetzt alles ein wenig theoretisch, aber am Beispiel des Walfangs lässt sich das gut erklären.

Vom Wasser aufs Land

Wale und andere Tiefseetaucher schlagen sich tief unter Wasser den Bauch voll, tauchen aber auf und scheiden die Nahrung nahe der Oberfläche ab. Dort schnappen sich Seevögel und andere Fische die Exkremente und transportieren so die Nährstoffe weiter. Hier die Zahlen von früher und heute zum Vergleich: Vor der Industrialisierung und der Waljagd mass man jährlich 375 Millionen Kilogramm Phosphor aus den Meeren. Heute sind es nur noch knapp 83 Millionen Kilo. Das Problem: Phosphor ist Hauptbestandteil in Düngemitteln, und es wird knapp. In 50 Jahren könnten die Vorräte erschöpft zu sein. Abwenden könnte man die Krise, wenn man aktiven Tierschutz betreibt und kleine Tierpopulationen wieder ansiedelt.

Nachzulesen sind die Facts in dieser Mitteilung der Hochschule.