Spielzeug & Lernspiele

Ungesundes Lesefutter | Plastikbücher für Kleinkinder im Test

03. Juni 2007 von

Leseförderung beginnt schon im Babyalter. Weiche Plastikbilderbücher sind ein guter Anfang, um die Welt der Bücher zu entdecken. Ob die früh geweckte Leselust auch gesundheitlich unbedenklich bleibt, wollte die Zeitschrift Öko-Test wissen und hat 18 Plastikbilderbücher auf Schadstoffe untersucht.

Bücher bilden zwar, sind aber nicht unbedingt gesund: Die Tester fanden in den Plastikbüchern die unterschiedlichsten Schadstoffe. Das ist besonders bei Produkten für Kleinkinder problematisch, denn gerade die Kleinen begreifen mit allen Sinnen: Sie riechen an den Seiten, nehmen sie in den Mund und zerknautschen sie.

Kleinkind badet in einer Plastikwanne. Quelle: pixelio.de

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Alles wandert erst mal in den Mund.

In 13 Büchern fanden sich erhöhte oder sogar stark erhöhte Mengen von Dibutylzinn (DBT). Öko-Test-Redakteur Klaus Späne: "Problematisch an Dibutylzinn ist, dass es sehr giftig ist und sich in der Umwelt anreichert. Außerdem genügen schon geringste Mengen, um das Immun- und Hormonsystem von Tieren und vermutlich auch von Menschen zu schädigen. Wir sind der Meinung, dass Dibutylzinn und auch andere zinnorganische Verbindungen in Kinderspielzeug nichts verloren hat."

Zu viele Schadstoffe

Vier dieser Produkte enthalten zusätzlich phosphororganische Verbindungen. Sie wirken nervengiftig und sind teilweise krebserregend. Das Urteil daher: ungenügend. Die beanstandeten Bücher waren: "Fashybaby Babybuch mit Quietschstimme" (Fashy), "Ferdinand, der Elefant: Plantsch mit mir!" (Coppenrath Verlag), "Happy Baby play Badewannen-Buch mit Quietscher" (Happy People). "Mein Badebuch Puff-Puff-Puff" (Favorit-Verlag).

Auch "Mein Erstes Buntes Badebuch mit Quietsche-Schiff" (Esslinger-Verlag) bewerteten die Tester mit ungenügend, denn in diesem Produkt wurde neben DBT auch ein aromatisches Amin nachgewiesen. "Das Problematische daran ist, dass es krebserzeugend ist und deshalb auch verboten", so Klaus Späne. Der gesetzliche Grenzwert sei zwar nicht überschritten worden, dennoch habe der Stoff in einem Kinderbuch nichts zu suchen. Vier weitere Bücher erhalten von Öko-Test die Note mangelhaft.

Die Testsieger

Einziger Lichtblick: Bedenkenlose erste Leseerlebnisse bieten immerhin zwei Produkte. "Mein Badebuch Ich kann spritzen" (Oetinger Verlag) und "Reer fürs Baby, Baby-Buch Babyschule 1" (Reer) wurden von den Testern mit "sehr gut" beurteilt.

So klappt's mit dem Lesespaß

Plastikbilderbücher sind der erste Schritt, um das Interesse für Bücher zu wecken. Das gemeinsame Anschauen und auch regelmäßiges Vorlesen kann Kinder schon früh für Bücher begeistern. Das Vorlesen sollte immer zu einer bestimmten Zeit stattfinden, beispielsweise vor dem Zubettgehen. So entdeckt Ihr Kind ganz bestimmt den Spaß am Lesen.