Pflanzliche Alternative zu Fleisch: Lupinen
Immer wieder wird festgestellt: Unser Fleischkonsum ist einfach zu hoch. Das hat nicht nur Auswirkungen auf unsere Gesundheit, auch die Umwelt leidet enorm unter dem Fleischkonsum. Von der Massentierhaltung ganz zu schweigen.
Ein Viertel unserer Nutztiere sind laut „Foodwatch“ krank. Wurst und Schinken sind laut „WHO“ krebserregend. Gründe auf Fleisch zu verzichten, gibt es also viele. Eine gesunde und zugleich nachhaltige Alternative sind Produkte aus Lupinen.
Vorteil Fleischverzicht
Wie groß die Auswirkungen des Fleischverzehrs auf die Umwelt sind, hat „3sat“ im Jahr 2014 ausgerechnet. Mit der Fragestellung: „Was würde passieren, wenn wir 80 Prozent weniger Fleisch essen würden.“
Kurz gefasst: Es müssten 896 Millionen Tiere weniger pro Jahr sterben. Weltweit würden riesige Agrarflächen frei werden. Allein in Brasilien würden 1.3 Millionen Hektar zurückgewonnen, was dem Schutz des Regenwaldes und der Artenvielfalt zu Gute kommen würde.
Es könnten jährlich allein in Deutschland 18 Millionen Tonnen an Treibhausgasemissionen eingespart werden. Nicht zuletzt könnten tausende Tonnen Pestizide und Antibiotika eingespart werden, wie Codecheck berichtete.
Wer weniger oder kein Fleisch mehr isst, tut also nicht nur seiner Gesundheit etwas Gutes, sondern macht die Welt ganz nebenbei ein Stückchen besser. Und wenn einen doch mal die Fleischeslust überkommt, kann man sich Schnitzel, Wurst und Frikadellen aus Tofu, Tempeh und Co. schmecken lassen. Ein noch größtenteils neuer Rohstoff für Fleischersatz-Produkte sind Lupinen.
Nachhaltig und lecker
In Deutschland sind Lupinen-Produkte bislang eher ein Geheimtipp. Dabei sind Lupinen eine echte Bereicherung, nicht nur für unsere Ernährung, sondern auch für die Umwelt.
Lupinen sind Hülsenfrüchte wie Soja oder Kidney-Bohnen. Obwohl sie ursprünglich aus Südamerika stammt, wird die Lupine seit Jahrhunderten auch in Europa angebaut. In Deutschland finden sich die größten Anbaugebiete im Norden des Landes. Man erkennt Lupinen schon von Weitem an ihren üppigen blauen, weißen oder violetten Blütenständen.
Die Pflanze ist hitze- und frostbeständig und lockert durch ihre tiefen Wurzeln den Boden auf. Zudem reichern Knöllchenbakterien, die in Symbiose mit den Wurzeln der Lupine leben, den Boden mit Nitrat an, wie „Fit for fun“ erklärt. Deshalb muss man Lupinen kaum düngen. Sie düngt, im Gegenteil, sogar den Boden für nachfolgend angebaute Pflanzen.
Gesund und voller Ballaststoffe
Lupinen zeichnen sich wie andere Hülsenfrüchte durch einen hohen Gehalt an Eiweiß aus und stellen somit eine gesunde Proteinquelle dar. Ihr großer Ballaststoff-Gehalt kann Dickdarm-Krebs und Herzerkrankungen vorbeugen, so „veganblog.de“. Lupinen sind zudem frei von Cholesterin und reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren.
Im Gegensatz zu anderen Fleischalternativen enthalten die meisten Lupinenprodukte keine tierischen Inhaltsstoffe wie Ei oder Käse und sind somit auf für Veganer oder Menschen mit Laktoseintoleranz geeignet.
So bereitet man Lupinen zu
Wer die Lupine erst einmal für sich entdecken möchte, kann auf fertige Produkte wie Lupinenwürstchen, -Schnitzel, -Burger oder auch Lupineneis zurückgreifen.
Wer lieber selbst kocht, erhält Lupine auch als Bohne, Mehl und Proteinblock „Lopino“. Die aus den Samen der Hülsenfrucht hergestellte Masse ähnelt äußerlich Tofu, schmeckt aber weniger sauer und „bohnig“.
Man kann „Lopino“ ähnlich wie Tofu verarbeiten, muss aber weniger würzen, denn im Gegensatz zum Tofu verändert sich der Geschmack von Lupinen beim Erhitzen und wird angenehm nussig.
→ Lupinen sind also eine gesunde, heimische, dadurch auch nachhaltige Alternative zu vielen anderen Fleischersatzprodukten.