Hirse
Geschichte
Geschichte
Der Name Hirse stammt aus dem Altgermanischen und steht für „Sättigung, Nahrhaftigkeit“. Liebhaber von Geschichten kennen Hirse aus vielen Märchen, wo sie zum Arme-Leute-Essen gehörte. In europäischen Küchen war sie als gekochter Hirsebrei morgens und abends ein Standardnahrungsmitteln, bevor sie von Roggen und Weizen in Form von Brot verdrängt wurde. Der chinesische Kaiser ließ Hirse 2800 v. Chr. in die Liste der fünf heiligen Nahrungspflanzen aufnehmen.
Während die Hirse in den vergangenen Jahrhunderten aus den Küchen Europas verschwunden ist, ernähren sich auf anderen Kontinenten täglich Milliarden von Menschen von unterschiedlichen Hirsearten, die oft das Hauptnahrungsmittel sind. In Äthiopien ist die Hirseart „Teff“ die wichtigste Nahrungspflanze der Menschen. Bei uns hat Hirse wieder an Bedeutung gewonnen: in der Vollwertküche.
Hirseprodukte
Bewährte Hirseprodukte aus geschälter Hirse sind Hirsemehl, Hirsegrieß, Grützen, Flocken und Popcorn. Auch in Bier und Branntwein ist manchmal Hirse enthalten, wobei für Menschen mit Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) inzwischen Hirsebier hergestellt wird.
Hirse wird auch als Futtergetreide für Tiere verwendet.
Zubereitung
Hirse sollte vor der Zubereitung immer unter fließend heißem Wasser abgespült werden, um den bitteren, teilweise ranzigen Geschmack zu vermeiden. Zu beachten ist, dass Hirsekörner viel Wasser aufnehmen. Für den Quellvorgang bei der Zubereitung wird etwa die drei- bis fünffache Menge an Wasser benötigt.
Verträglichkeit
Gerbstoffe wie Phytinsäure und Oxalsäure sind vor allem in der Schale der Hirsekörner enthalten und können im Darm die Aufnahme von Nährstoffen beinträchtigen. Aus diesem Grund sollte man Hirse nur geschält verzehren, wobei im Handel meistens auch nur geschälte Hirse angeboten wird. Eltern wird empfohlen, ihren Kindern Hirse erst ab dem dritten Lebensjahr zu essen zu geben, damit eine eventuelle Unverträglichkeit nicht zu Verdauungsproblemen führt.
Hirse und Zöliakie
Hirse ist ein glutenfreies Produkt, d.h. frei vom Klebereiweiß Gluten, das aus Glutein und Gliadin besteht. Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit sollten schon kleinste Mengen aller glutenhaltigen Getreide meiden (z.B. Weizen, Roggen, Hafer, Gerste). Ihr Darm könnte allergisch auf Gluten reagieren und schwer geschädigt werden.
Gesundheit
In 100 Gramm Hirse stecken 10 Gramm Eiweiß, 5 Gramm Fett, 4 Gramm Ballaststoffe und 354 Kilokalorien. Sie ist das mineralstoffreichste Getreide der Erde. Hirse wird auch als das Getreide bezeichnet, das „innerlich wärmt“, da es den Stoffwechsel anregt. Fluor, Schwefel, Phosphor, Magnesium, Kalium und besonders viel Silizium sind enthalten. Silizium (auch unter dem Namen seiner wichtigsten Verbindung - der Kieselsäure - bekannt) bringt dem Bindegewebe direkt unter der Haut Elastizität und bewirkt einen hohen Kieselsäuregehalt im Körper. Darüber hinaus steckt viel Eisen in Hirse. Damit der Körper Eisen aus Getreide optimal verwerten kann, sollten sie immer ein Vitamin C -reiches Lebensmittel dazu essen. Vitamin C verbessert die Aufnahme von Eisen im Darm.