Gesundheit

Hinter diesen Inhaltsstoffen Deiner Kosmetik steckt Erdöl

08. Juni 2017 von

Konventionelle Kosmetika enthalten oftmals Inhaltsstoffe auf Erdölbasis – wie beispielsweise Paraffin. Doch was sucht Erdöl überhaupt in der Kosmetik? Und kann es unsere Haut und Gesundheit schädigen?

Das viele konventionelle Kosmetikprodukte Mineralöle – also aus Erdöl gewonnene Verbindungen – enthalten, wissen viele nicht.

Wie auch, denn für die Liste der Inhaltsstoffe braucht man ja beinahe ein Chemiestudium. Das verarbeitete Erdöl in Cremes, Lippenstiften und Ölen verbirgt sich nämlich hinter vielen Bezeichnungen – zum Beispiel: Cera Microcristallina – Ceresin – Ozokerite – Vaseline – Paraffin – Isoparaffin – Paraffinum Liquidum – Microcrystaline Wax oder auch Petrolatum.

Warum ist überhaupt Mineralöl in kosmetischen Produkten?

Mineralölprodukte wie Paraffinum oder Petrolatum sind in Kosmetika als fettende Komponenten enthalten, welche die Haut glatt aussehen lassen. Dazu legen sie sich wie ein Film über die Haut und verstopfen die Poren. Die Haut sieht gepflegt und weich aus, ist aber „nach innen wie nach außen abgeschlossen“. Langfristig kann die gut gemeinte Pflege so die Haut austrocknen.

Zudem sind erdölbasierte Inhaltsstoffe sind im Gegensatz zu natürlichen Ölen länger haltbar, geruchslos und billig. Gut & günstig für die Kosmetikindustrie – aber auch für unsere Gesundheit?

MOSH und MOAH – Verunreinigung durch Mineralöle

Produkte mit erdölbasierten Inhaltsstoffe enthalten immer wieder Verbindungen, deren Gesundheitsgefahr nicht abschließend geklärt ist: Die sogenannten MOSH- und MOAH-Verbindungen.

MOSH- und MOAH-Verbindungen (gesättigte und aromatische Kohlenwasserstoffe) werden nicht absichtlich zugeführt, sondern sie gelten als Verunreinigungen.

Erst im Februar fand „Stiftung Warentest“ in 18 Lippenpflegeprodukten die unter Krebsverdacht stehenden Mineralölbestandteile. Bereits 2015 hatten sie die kritischen Subsanzen unter anderem in Cremes und Babypflegeprodukten nachgewiesen.

Das Problem: In Tierversuchen wurde festgestellt, dass sich Verbindungen aus der Gruppe der MOSH in Fettzellen, Lymphdrüsen, Herz und Leber ablagern und dort zu Entzündungen führen können.

Von den MOAH nimmt die „Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit“ an, dass sie erbgutverändernde und krebserregende Komponenten enthalten. Abschließende Studien und Bewertungen dazu stehen aber noch aus.

Noch ist nicht wissenschaftlich erwiesen, dass Mineralöle durch die Haut in den Körper gelangen. Das „Bundesinstitut für Risikobewertung“ schreibt in einer Stellungnahme:

„Nach derzeitigem wissenschaftlichen Kenntnisstand sind aus Sicht des BfR gesundheitliche Risiken für Verbraucher durch die Aufnahme von Mineralölen in Kosmetika über die Haut unwahrscheinlich. [...] Dennoch sollten aus Sicht des BfR die MOAH-Gehalte in kosmetischen Mitteln auf die nach dem gegenwärtigen Stand der Technik unvermeidbaren Spurengehalte reduziert werden. Eine abschließende gesundheitliche Bewertung des BfR zur Mineralölauf- nahme über die Haut kann erst nach Vorlage weiterer Daten erfolgen.“

Die Empfehlung lautet: Lippenpflegeprodukte auf Erdölbasis meiden, wegen des Verschluckens. Und Cremes, Salben und Vaseline mit Mineralölen zumindest nicht auf angegriffene, verletzte Haut auftragen.

Wer lieber ganz auf erdölbasierte Inhaltsstoffe verzichten möchte, der kann auf Biokosmetika zurückgreifen oder sein Produkt mit CodeCheck scannen – die App erkennt erdölbasierte Inhaltsstoffe in Kosmetika.

Tipp: Erdölbasierte Inhaltsstoffe haben tatsächlich ein geringeres Allergiepotential. Wer hier empfindlich reagiert, sollte Alternativprodukte auf Mandelölbasis ausprobieren.

Diese Produkte enthalten beispielsweise Mineralöl:

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