Neue Studie

Hilft Gemüse besser gegen Krebs als eine Chemotherapie?

18. Juni 2015 von

Im Allgemeinen nimmt man immer noch an, dass Chemo- und Bestrahlungstherapien die einzige Möglichkeit sind, Krebs zu bekämpfen. Doch verschiedene Studien zeigen, dass es bald pflanzliche Alternativen bei der Krebs-Behandlung geben könnte.

Klassische Therapien sind sehr gefährlich

Chemo- und Bestrahlungstherapien sind sehr aggressiv, sie zerstören nicht nur krankes, sondern auch gesundes Gewebe und setzen dem Körper enorm zu. Dass wurde bereis 2012 in einer Studie der UCLA deutlich, die in dem medizinischen Journal „Cancer“ erschien.

Die Ergebnisse beweisen, dass radioaktive Bestrahlung zumindest im Fall von Brustkrebs zwar gut die Hälfte aller Krebszellen tötet, aber die übrigen in Krebs-Stammzellen verwandelt.

Diese Krebs-Stammzellen sind laut den UCLA-Forschern, nicht nur resistent gegen die herkömmlichen Therapien, sondern können auch permanent das Wachstum neuer Tumore auslösen. Die Studie zeigte, dass die neuen Brustkrebs-Stammzellen sogar mit 30 Prozent höherer Wahrscheinlichkeit einen weiteren Tumor produzieren.

Studie beweist: Brokkoli und andere Gemüse helfen gegen Krebs

Jetzt haben Forscher an der University of South Dakota einen neuen Weg gefunden, genau die gefährlichen Stammzellen zu bekämpfen, an die Chemo und Bestrahlungstherapie nicht herankommen.

Der Stoff heißt Phenetyl Isothiocyanat und kommt in Gemüsesorten wie Brokkoli, Weißkohl, Blumenkohl und in Kresse vor. Untersuchungen zeigten, dass er gegen Darm-, Prostata-, Brust-, Gebärmutterhals-, Eierstock- und Bauchspeicheldrüsen-Krebs helfen könnte. Der Stoff wird außerdem gerade klinisch auf seine Wirkung bei Lungenkrebs getestet.

Vor allem bei Gebärmutterhalskrebs wurde Phenetyl Isothiocyanat getestet. In einer Petrischale brachten die Forscher menschliche Gebärmutterhalskrebszellen und Phenetyl Isothiocyanat zusammen und machten eine bahnbrechende Entdeckung: 75 Prozent der Stammzellen waren innerhalb von 24 Stunden abgestorben.

Das Phenetyl Isothiocyanat hatte sowohl die Anzahl der Tumor-Zellen, sowie auch die der Stammzellen vermindert. In der Schlussfolgerung hieß es: „Es könnte effektiver zu der Ausmerzung von Krebs beitragen, als Methoden, die nur auf entweder Krebs-Stammzellen oder normale Krebszellen abzielen.“

Fazit

Die neuen Entdeckungen könnten die Krebs-Therapie revolutionieren. Bis verläßliche Ergebnisse vorgelegt werden können, bedarf es allerdings Langzeitstudien mit einem größeren Teilnehmerpool.

Das Beste ist, dass man nicht erst warten muss, bis ein Medikament entwickelt wird, um Phenetyl Isothiocyanat aufzunehmen: Laut einer Studie der Cambridge University aus dem Jahr 2010 kann man adäquate Mengen des Stoffes zum Beispiel in Form von Brunnenkresse ganz einfach in einem Salat zu sich nehmen.

In einer Pilotstudie konnten die Wissenschaftler nachweisen, dass sich die Aufnahme von Kresse in der Nahrung positiv auf Krebszellen auswirkt. Für ein endgültiges Ergebnis, sei aber eine größer angelegte Studie nötig.

Patienten sollten ihre Behandlung in jedem Fall mit ihrem Arzt besprechen.

Quellen:

onlinelibrary.wiley.com

journals.cambridge.org