Hautalarm: Wenn’s juckt und beißt
Die Haut ist unser größtes Organ. Kein Wunder also, dass es auch auf die Psyche schlagen kann, wenn Akne, Ekzeme, Fußpilz oder andere Hautkrankheiten zuschlagen.
Mit 1,5 bis 2m2 Fläche und einem Gewicht von 3,5 bis 10 Kilogramm ist die Haut das größte menschliche Organ. Sie steht im ständigen Austausch zwischen den Umwelteinflüssen und dem Körper – aber die komplexen Funktionen und Wechselwirkungen sind trotz intensiver Bemühungen der Forschung noch nicht vollends aufgedeckt. Wie steht es aktuell um die Hautgesundheit in Europa?
„Menschen mit Hautleiden machen schon seit einiger Zeit einen immer größeren Anteil an Patienten in der Allgemeinarztpraxis aus. Die Hauterkrankungen werden zudem immer häufiger“, sagt Prof. Dr. Dietrich Abeck, Hautspezialist in München und Koryphäe auf seinem Gebiet. Weil Gesundheit auch Hautsache ist, informieren wir über die gängigsten dermatologischen Krankheiten und klären mögliche Ursachen.
Sind Hautkrankheiten harmlos oder schädlich?
Pauschalisieren kann man diese Aussage nicht, denn es gibt unzählige Formen von Hautkrankheiten, deren Schweregrad von harmlosen allergischen Reaktionen bis hin zu tödlich verlaufendem Hautkrebs reicht. Was jedoch oftmals nicht thematisiert wird, sind die Auswirkungen eines Hautleidens auf die menschliche Psyche: Oft ist das Wohlbefinden von Betroffenen vom starken Jucken, Brennen oder Entzündungen bereits eingeschränkt. Wenn dann noch Vorurteile und abschätzige Reaktionen von Außenstehenden, die eine Ansteckung befürchten, hinzukommen, wird die Belastung sehr schnell hoch.
Aus naturkundlicher Sicht sind Hautprobleme ein Zeichen für Störungen, die den ganzen Organismus betreffen. Aber welches sind denn überhaupt die häufigsten dermatologischen Leiden?
1. Ekzeme
Die häufigste Hauterkrankung sind Ekzeme. In Deutschland leiden acht Millionen Menschen unter ihnen. Ein „Ekzem“ bezeichnet eine entzündliche Hautveränderung, die oft mit starkem Juckreiz einhergeht. Die Haut kann aufschwellen, Bläschen können entstehen. Ein Ekzem kann aber auch chronisch werden, dabei ist insbesondere die oberste Hautschicht betroffen.
Man unterscheidet zwischen exogenen und endogenen Ekzemen: Exogene Ekzeme werden durch äußere Einflüsse hervorgerufen. Endogene Ekzeme haben organische Ursachen, die wiederum in irritative und allergische Ekzeme unterteilt werden. Irritativ bedeutet, dass immer wiederkehrender Kontakt mit aggressiven chemischen Substanzen besteht, der die Haut reizt und schädigt. Allergische Ekzeme entstehen durch den Kontakt mit Stoffen, die eine Allergie auslösen. Wenn Verdacht auf ein Ekzem vorliegt, sollte der Hautarzt einen Allergietest vornehmen.
2. Akne
Eine weitere sehr verbreitete Krankheit, vor allem in der Pubertät, ist Akne. Die Ursache ist eine übermässige Talgproduktion. Die Haut glänzt, es entstehen Mitesser, Pusteln oder Knoten in der Haut. Akne kann einerseits durch hormonelle Veränderungen oder Störungen hervorgerufen werden, andererseits aber auch durch Stress entstehen. Sie kann mit Cremes, Gels, Lotionen oder Medikamenten behandelt werden.
3. Fieberbläschen (Herpes)
Viele Menschen müssen die wiederkehrenden Lippenbläschen erdulden, denn wer sich einmal infiziert hat, behält den Virus ein leben lang in sich. Bläschen entstehen meist dann, wenn zu viel Stress besteht, eine Erkältung im Anmarsch oder die UV-Belastung plötzlich höher als gewohnt ist, oder wenn der Hormonspiegel sich verändert. Behandelt wird meist mit Virusmittel oder mit austrocknenden und desinfizierenden Salben.
4. Fußpilz
Fußpilz tritt insbesondere in Feuchtzonen, wie beispielsweise dem Schwimmbad, auf. Er ist ansteckend und breitet sich oft zwischen den Zehen aus. Vermindert wird das Fußpilzrisiko wenn man seine Zehenzwischenräume gut abtrocknet und Badelatschen trägt. In der Apotheke gibt es Salben gegen die Beschwerden.
5. Neurodermitis
Neurodermitis ist eine äußerst unangenehme Hautkrankheit, die schon bei Kindern auftreten kann. Mit ihr können Rötung, Nässen, Schuppung, Krustenbildung und Juckreiz kommen. In der Schulmedizin behandelt man Neurodermitis meist mit Kortison, die Alternativmedizin bietet aber auch andere Behandlungsmöglichkeiten. Die genauen Mechanismen, die zur Krankheit führen, sind allerdings noch nicht ausreichend erforscht. Eine genetische Veranlagung besteht jedoch immer.
6. Rosazea oder Kupferrose
Bei dieser chronischen Krankheit leidet der Betroffene unter fleckenförmigen Rötungen, erweiterten Äderchen, Knötchen oder Pusteln. Verstärkt werden können die Symptome durch verschiedene äußere Einflüsse wie Hitze, Kälte oder Stress. Auch bei diesem Krankheitsbild können Salben helfen.
7. Psoriasis oder Schuppenflechte
Rund 2 Prozent aller Europäer leiden an der Schuppenflechte. Dabei neigt die Haut, insbesondere an den Ellbogen, den Händen, den Kniegelenken oder der Haut zu Rötungen und weist gleichzeitig starke Schuppen auf. Die Krankheit verläuft meist in Schüben. Oftmals verstäken Alkoholkonsum, Rauchen oder Stress die Symptome. Viele Betroffene empfinden Lichttherapie, Solebäder und die richtige Hautpflege, beispielsweise mit harnstoffhaltigen Cremes.
8. Warzen
Als Warzen bezeichnet man harmlose, kleine oder größere Hautwucherungen, die allerdings ansteckend sind, da sie durch Virusinfektion entstehen. Insbesondere Kinder und Jugendliche sind betroffen. Behandeln kann man die teilweise hartnäckigen Knubbel mit Pflastern oder speziellen Tinkturen aus der Apotheke. Die Warzen können jedoch auch von selbst wieder abklingen.
Mögliche Ursachen von Hautirritationen
Als mögliche Ursachen von Hautkrankheiten werden in erster Linie die wachsende Umweltbelastung, aber auch zu häufig verwendete Pflege- und Reinigungsstoffe genannt. Allerdings kann auch psychischer Stress zu Hautkrankheiten führen. Wer also unter eine Hautkrankheit leidet, tut gut daran, in einem ersten Schritt die Inhaltsstoffe seiner alltäglichen Pflege- und Reinigungsutensilien zu überprüfen. Ganz einfach und zuverlässig geht das übrigens mit der Codechek-App.
Quellen:
http://www.beobachter.ch/leben-gesundheit/medizin-krankheit/artikel/hautleiden_wenns-juckt/
http://www.aponet.de/kosmetik-und-hautpflege/hautleiden-verbergen-oder-behandeln.html
http://gesundheit-magazin.org/die-haufigsten-hautkrankheiten/