Feuchtigkeitsspendende Inhaltsstoffe für Afrohaare und starke Locken
Locken und Afrohaare brauchen vor allem eines: Feuchtigkeit. Aufgrund der Struktur sind sie anfälliger für Trockenheit und Brüche, wie Dr. Ruta Almedom, Head of Science bei CodeCheck, im Interview erklärte. Worauf Du bei der Pflege achten solltest und was die besten Wirkstoffe für Deiner Haare sind, erklärt Dir Ciani-Sophia Hoeder vom RosaMag.
Wasser
Wasser ist ein wichtiger und guter Feuchtigkeitsspender. Ein paar Spritzer in die Haare wirken wahre Wunder. Und das, obwohl die Faustregel für Afrohaare eigentlich lautet: Weniger Waschen ist gut. Dabei ist zunächst einmal nicht Wasser schädlich für die Haare, sondern vielmehr die Sulfate in den Shampoos. Achtung: Gerade wenn Haare feucht sind, sind sie besonders empfindlich. Daher solltest Du also generell, aber vor allem im feuchten Zustand die Haare nicht lang ziehen oder bürsten. Es empfiehlt sich außerdem, eine 1:1 Wasser-Öl-Mischung in einer Sprühflasche vorzubereiten. Die kann morgens nach kurzem Schütteln leicht auf die Haare aufgesprüht werden. So werden die Locken aufgefrischt und die Haaroberfläche gleichzeitig vor Überbeanspruchung und Haarbruch während des Stylings geschützt. Inhaltsstoffe wie Glycerin in Shampoo und Conditioner helfen zudem, Feuchtigkeit im Haar zu binden.
Jojobaöl
Eine leichte Öl-Alternative für weniger stark gelocktes Haar ist Jojobaöl. Es wird aus den Bohnensamen der Jojobapflanze gewonnen und enthält Vitamin A, D und E sowie Antioxidantien. Es hilft, Feuchtigkeit einzuschließen, das Haar zu pflegen und ihm Glanz zu verleihen. Für starke Afrohaare eignet sich Kokosnussöl oder Mandelöl. Ein kleiner Trick: Wenn Du das Öl vor der Haarwäsche aufträgst, wirkt es wie eine Schutzbarriere, die verhindert, dass Inhaltsstoffe wie Sulfate dem Haar seine natürlichen Öle entzieht. Nach der Haarwäsche und an den Tagen dazwischen helfen Jojobaöl und andere Öle, die Locken aufzufrischen und die Haaroberfläche zu schützen.
Rizinusöl
Lockigen Haaren geht es nur gut, solange die Kopfhaut in Balance ist. Deshalb schlägt das Rizinusöl zwei Fliegen mit einer Klappe: Es entgiftet die Kopfhaut und spendet den Haaren Feuchtigkeit. Das liegt an der Linolsäure, die eine antioxidative Eigenschaft hat. Für optimale Ergebnisse wird etwas Öl auf den Fingern verteilt und die Kopfhaut vorsichtig damit massiert. Das regt die Durchblutung an und kann Haarwuchs stimulieren.
Rizinusöl eignet sich vor allem für stark gelocktes Afrohaar. Im handtuchtrockenen Haar aufgetragen, wirkt es am besten, wenn man es über Nacht einwirken lässt. Es kann aber auch zur Haarwäsche in eine nährende Haarspülung gemischt werden.
Honig
Was Du essen kannst, ist auch gut für Deine Haare. Ein Blick in die Speisekammer lohnt sich. Honig macht sich nicht nur gut im Tee, sondern auch in der Haarpflege. Honig wirkt feuchtigkeitsspendend, antibakteriell und entzündungshemmend. Gerade bei Schuppen und beanspruchter Kopfhaut wirkt eine Kopfhautmassage mit einer 1:9 Mischung von Honig mit warmem Wasser Wunder. Jeweils vor dem Waschen aufgetragen, geht es der Kopfhaut bereits nach einer Woche sichtlich und spürbar besser.
Sheabutter
Sheabutter ist eine weitere Feuchtigkeitsbombe, die auch als „Mutter Naturs natürlicher Conditioner" bekannt ist. Angereichert mit den Vitaminen A, E und essenziellen Fettsäuren, hat Sheabutter sowohl lindernde als auch heilende Eigenschaften. Sie wird aus der Nuss des Shea-Karite-Baumes gewonnen, der in den Tropen Ost- und Westafrikas heimisch ist und für die Pflege von Afrohaaren und Locken nicht wegzudenken ist. Sie nährt sowohl die Kopfhaut als auch das Haar. Zudem schützt Sheabutter das Haar vor Schädigung durch Stylingtools und Hitze. Viele Haar - und Hautpflegeprodukte für schwarze Menschen haben bereits Sheabutter in der Formulierung. In vielen Afroshops gibt es auch feste, unverarbeitet Sheabutter, die Du zu Hause im Wasserbad schmelzen und direkt anwenden kannst. Für die Kopfhautpflege mischst Du einige Tropfen Teebaumöl unter oder ein anderes Öl wie Jojoba, Mandel oder Arganöl für die Haarpflege.
Produkte, die Feuchtigkeit spenden:
Fazit
Es gibt viele natürliche Stoffe, die Deine strapazierten Locken wieder durchfeuchten und geschmeidig halten. Wichtig ist, dass Du ihnen regelmäßig Aufmerksamkeit zukommen lässt und sie pflegst. Achte außerdem darauf, dass folgende Inhaltsstoffe nicht in Deiner Haarkosmetik sind, da sie austrocknend wirken: stark austrocknende anionische Tenside wie Sodium Lauryl Sulfate, Sodium Laureth Sulfate in Shampoo oder Alkohol im Leave-in Produkt.