15 Dinge, die wir aus Umweltgründen nicht mehr kaufen (sollten)
Unser Bewusstsein für nachhaltigen Konsum ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Beim Einkaufen achten wir auf Herkunft, Verpackung und Inhaltsstoffe eines Produkts. Die Liste ist schier endlos: Hier sind 15 Beispiele für Produkte, die ökologischen Kriterien nicht standhalten.
Plastikflaschen
Zwar sorgt die 2003 in Deutschland eingeführte Pfandpflicht dafür, dass viele Plastikflaschen nicht einfach weggeworfen, sondern recycelt werden. Doch das macht sie nicht nachhaltiger. Die Flaschen werden mit hohem Energieverbrauch hergestellt und benötigen – sofern sie nicht mit ähnlichem Energieaufwand entsorgt werden – schätzungsweise 500 Jahre, bis sie verrottet sind.
21 Milliarden Einwegflaschen werden in Deutschland jedes Jahr gekauft, die meisten gefüllt mit Mineralwasser.
Möchtest Du CodeCheck ohne Werbeeinblendungen genießen? Mit einer einmaligen Zahlung von nur 6,99 Euro besteht die zusätzliche Möglichkeit, CodeCheck werbefrei zu nutzen. Und uns damit auch in unserer unabhängigen Arbeit zu unterstützen. Die Ad-free Funktion findest Du in den Einstellungen Deiner CodeCheck-App.
Glasflaschen mit Getränken von regionalen Anbietern sind da die bessere Lösung. Sie lassen sich bis zu 50-mal neu befüllen. Außerdem kann Glas zu 100 Prozent wiederverwertet werden und beeinträchtigt den Geschmack seines Inhalts nicht.
Dennoch Wasser in Glas- oder Mehrwegflaschen zu kaufen ist dennoch unnütz: In Deutschland kannst Du das Wasser aus der Leitung trinken.
Plastiktüten und -verpackungen
Der Einkauf ist größer geworden als geplant? Die Tragetasche daheim vergessen? Macht nix: In vielen Geschäften gibt es billige Plastiktüten. Die sind dann durchschnittlich nur 25 Minuten im Einsatz, bevor sie ihr neuer Besitzer wieder wegwirft.
Nicht ordnungsgemäß entsorgt, richten sie dann über Jahrhunderte Schäden in der Natur an. Gelangen sie beispielsweise ins Meer, töten sie Tiere, die sie mit Nahrung verwechseln, und zersetzen sich zu Mikroplastik, dass über die Nahrungskette auch wieder auf unseren Tellern landet.
Deshalb sollten wir auf Plastiktüten und unnötige Plastikverpackungen verzichten und Obst und Gemüse (am besten regional) lose oder von einem Wochenmarkt kaufen. Die Ausbeute gehört dann in einen Korb oder Jutebeutel.
Gut zu wissen: Auch der Griff zu Papiertüten ist nur vermeintlich die bessere Wahl. Zwar verschmutzen die nicht unsere Umwelt – müssen aber bis zu vier Mal wiederverwendet werden, um in der Produktion ökologischer zu sein als Plastiktüten.
Einweg-Strohhalme
Noch ein Produkt aus Kunststoff, auf das wir verzichten sollten: Trinkhalme aus Plastik gehören zu den am häufigsten aus den Meeren gefischten Gegenständen.
Anstelle eines synthetisch hergestellten Halms bieten sich mehrfach verwendbare Röhrchen aus Metall oder biologisch abbaubare Varianten aus Papier, Bambus oder Stroh an.
Kaffee und Essen in Wegwerfbehältern
In jeder größeren Stadt finden sich überall Cafés, Bäckereien, Schnellimbisse oder Discounter, die Kaffee in Papp- oder Plastikbechern verkaufen – 320.000 Coffee to go-Becher landen so stündlich allein in Deutschland im Müll.
In überquellenden Abfalleimern landen sie neben den Styropor-Boxen und Plastiktüten, in denen wir zusätzlich unser meistens ungesundes Essen bekommen, dass wir unterwegs holen.
Deshalb: Warum nicht einfach selbst einen Mehrwegbehälter mitbringen? Das Thekenpersonal befüllt gerne die Becher oder Thermokannen ihrer Kunden. Und statt der Asia-Nudeln in der Plastikbox: Lieber selbst vorkochen und das Essen in Boxen aus Glas oder Edelstahl transportieren.
Kaffeekapseln
Sie mögen noch so chic sein, aber auf jedes Kilogramm Kaffee aus einer Kapsel kommen 200 Gramm Aluminium. Der Bauxit, das zur Produktion des Leichtmetalls benötigt wird, kommt größtenteils aus Tropenländern. Dort werden Regenwälder abgeholzt, um an das Erz zu gelangen. Aus diesem Grund gehört übrigens Alufolie genauso auf die Liste der Waren, die wir im Regal lassen sollten.
Abgesehen davon besteht der Verdacht, dass sich Aluminiumpartikel durch den Druck und das sehr heiße Wasser von den Kapseln lösen und in den Kaffee geraten. Es gibt also mindestens zwei gute Gründe, Kaffee aus gemahlenen Bohnen zu kochen. Die Bohnen sollten dabei aus nachhaltigem Anbau stammen.
Schaumstoffschwämme
Es gibt Haushaltsgegenstände, über die wir eigentlich nie groß nachdenken. Sie sind einfach da. Zu ihnen gehört als Beispiel der Schaumstoffschwamm. Der ist allerdings wieder aus Plastik und wieder leidet die Umwelt.
Eine ökologische Alternative ist die Luffagurke. Die kann mit oder ohne zusätzliches Putzmittel verwendet werden. Die raue Oberfläche der Luffagurke löst den Schmutz, ohne zu zerkratzen.
Abflussreiniger und Weichspüler
Während andere chemische Reinigungsmittel in der Regel verdünnt in die Kanalisation gelangen, kippen Hausmänner und -frauen ätzende Rohrreiniger gerne pur und in zu großen Mengen in die Leitung. Hauptsache die Verstopfung löst sich.
Doch einige der bedenklichen Inhaltsstoffe sind nicht abbaubar, gelangen in Gewässer, töten Kleinstlebewesen und stören so das ökologische Gleichgewicht. Deshalb lieber zur Saugglocke oder einer Rohrreinigungsspirale greifen. Auch ein Mix aus hellem Essig und Soda soll effektiv sein.
Weichspüler enthalten ebenfalls Chemikalien wie kationische Tenside und Duftstoffe, die nur schwer abbaubar sind. Wie die Substanzen in Abflussreinigern können sie das Abwasser verunreinigen und der Umwelt schaden.
5-lagiges Frischfaser-Toilettenpapier
Das einfache Klopapier mit zwei Lagen ist zum Auslaufmodell gewordenen. Stattdessen sind die Supermärkte auf 4- oder sogar 5-lagige Papiere umgestiegen. Das hält nicht nur „Greenpeace" für Verschwendung. Bei jedem Spülen verschwinden wertvolle und aufwendig aufbereitete Fasern von verschiedenen Baumarten aus dem Rohstoffkreislauf.
Nachhaltiger ist Recycling-Toilettenpapier, das sich inzwischen kaum noch von herkömmlichem Papier unterscheidet. Allergiker sollten darauf achten, dass keine Duft- und Farbstoffe enthalten sind.
Konventionelle Shampoos und Duschgels
In Shampoos, Duschgels, Lippenstiften, Bodylotion & Co. verstecken sich oftmals Silikone und Mikroplastik.
Beide Stoffe sind nicht oder erst nach langer Zeit im Wasser löslich und gelangen durch unsere Abflüsse direkt ins Abwasser. Mittlerweile lässt sich Mikroplastik selbst im Grundwasser oder Meersalz nachweisen.
Mit der CodeCheck-App kannst Du Silikone und Mikroplastik ganz einfach schnell erscannen.
Kosmetik und Lebensmittel mit unzertifiziertem Palmöl
Palmöl steckt mittlerweile in jedem zweiten Supermarktprodukt – und die Nachfrage wächst. Hauptproduktionsländer von Palmöl sind Indonesien und Malaysia – hier werden 85 Prozent der Ölpalme angebaut. Laut des „World Wide Found For Nature“ (WWF) wurden 2015 62 Millionen Tonnen Palmöl weltweit produziert – etwa auf der Hälfte der Fläche Deutschlands. Zum Vergleich: 2004 waren es noch 28 Millionen Tonnen.
Neben der Regenwaldabholzung verlieren Menschen und Tiere ihre Heimat und der Klimawandel wird vorangetrieben.
Da Palmöl schwer zu ersetzen ist, muss man sich neben der Reduktion die Frage nach dem WIE und WO der Produktion stellen, um Kriterien eines umweltgerechten und fairen Handelns nachzukommen. Geachtet werden sollte auf ökologischen und sozialverträglichen Anbau. Mit Bio-Palmöl.
Bei Bio-Palmöl gilt: Verzicht auf Pestizide und Kunstdünger, die Wasser, Böden sowie Menschen und Tiere belasten. Des Weiteren soll zum Anbau der Plantagen kein Regenwald zerstört, sondern Flächen genutzt werden, die bereits zuvor – beispielsweise als Weiden – landwirtschaftlich bearbeitet wurden.
Die CodeCheck-App zeigt Dir, welche Firmen zertifiziertes Palmöl verwenden.
Tampons und Binden
Frauenhygieneartikel sind typische Wegwerfprodukte und verursachen einen enormen Müllberg. Rund 16.000 Binden und Tampons verbraucht eine Frau im Leben.
Während der Periode werden die Schleimhäute zudem bedenklichen Stoffen ausgesetzt. Um Tampons ein reines, sauberes Aussehen zu geben, werden sie gebleicht und Studien haben in über 85 Prozent der untersuchten Damenhygieneartikel potenziell krebserregendes Glyphosat gefunden. Deshalb: wenn schon Tampons, dann Bio-Tampons.
Doch es gibt einen Ersatz: Menstruationstassen aus medizinischem Silikon. Nach dem Tragen kann die Tasse ausgespült und wieder eingesetzt werden. Das kommt nicht nur der Umwelt, sondern auch der Gesundheit und dem Geldbeutel zugute.
Du willst noch mehr Infos? Hier findest Du 70 praktische Tipps rund um Müllvermeidung und Recycling im Alltag.