Wie ernst können wir Wirksamkeitstests in der Kosmetik nehmen?
Reine Haut, keine Cellulitis oder straffere Brüste – die Kosmetikindustrie verspricht viel. Produkte wie Anti-Falten-Cremes werden mit Slogans wie „Klinisch getestet“ oder „von Dermatologen empfohlen beworben“. Doch wie seriös sind diese Aussagen eigentlich?
Wirksamkeitstest im eigenen Ermessen
1997 hat die EU bestimmt, dass Produktaussagen den Verbraucher nicht in die Irre führen dürfen. Beweisbar müssen sie sein. Die Hersteller allerdings führen eigene Testmethoden durch. Wie die Wirksamkeit des Produktes beurteilt wird, ist also alles andere als objektiv. Den Kreativen der Werbebranche wird genügend Spielraum zugeteilt, um die „Wundermittelchen“ ins positive Licht zu rücken.
Eigentlich gibt es in der Kosmetikwerbung Spielregeln. Gesundheitsaussagen und Erfolgsgarantien sind verboten. Von einer 100-prozentigen Wirksamkeit wird daher nie zu lesen sein. Werbung mit Sinneserfahrung à la „die Haut fühlt sich samtig weich an“ geht aber immer. Solche individuelle Empfindungen lassen sich jedoch schlecht nachprüfen.
Wenn mit Wirksamkeitstests geworben wird, wird es noch verwirrender. Wer testet eigentlich genau was? Und mit welchen Testmethoden? Unterlagen für solche Verfahren müssen von den Herstellern nämlich nicht offen gelegt werden. Experimente, die im Labor gelingen, müssen nicht zwangsläufig im echten Leben Wirkung zeigen. Theorie und Praxis haben oft nicht viel miteinander gemein. In Tests wird bewiesen, dass Falten bei Frauen, dank Cremes, um bis zu 30 Prozent reduziert werden können. Nur sind diese 1.5 Millimeter für das menschliche Auge gar nicht wahrnehmbar – die Wirkung im Alltag daher gleich null.
Unzählige Produkte enttäuschen
Am besten man informiert sich unabhängig über die Inhaltsstoffe der Produkte. Steht in der Literatur geschrieben, dass Aloe vera Feuchtigkeit spendet, reicht dies als Beleg für die Wirksamkeit einer Feuchtigskeitscreme mit Aloe vera aus.
Anti-Aging-, Anti-Falten- oder einfach die normale Tagescreme – unendlich viele Kosmetika werden mit schönen Worten und „wissenschaftlichen“ Tests beworben. Wer wissen will ob es funktioniert muss das Produkt kaufen – und wird meistens enttäuscht werden.
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