So einfach kannst Du Papiermüll sparen
Obwohl immer mehr Altpapier wiederverwendet wird, steigt der Gesamtenergieeinsatz für die Papierproduktion. Kein Wunder, denn wir verbrauchen zu viel Papier. Zeit, den eigenen Konsum zu überdenken und möglichst viel Papiermüll zu sparen. Wir verraten Dir wie.
Im Jahr 2015 wurden laut „Bundesumweltamt“ in Deutschland 20.8 Millionen Tonnen Pappe, Papier und Karton verbraucht. Das sind 253 Kilogramm pro Einwohner. Davon wurden immerhin rund 73 Prozent als Altpapier gesammelt.
Allerdings stellen viele Unternehmen Papiere mit höheren Weißgraden und glatteren Oberflächen her, sodass der Energie- und Ressourcenverbrauch durch das aussortieren, bleichen und reinigen immer mehr ansteigt.
Um diesem Trend entgegen zu wirken und wertvolle Ressourcen zu schonen, kannst Du einiges tun …
Papier mehrfach verwenden
Vor jedem Ausdruck auf Papier lohnt sich die Frage: Brauche ich das wirklich? Falls ja, kannst Du Vorder- und Rückseite nutzen, indem Du beidseitig ausdruckst.
Bereits gebrauchtes Papier kannst Du außerdem gut als Notizzettel oder Skizzenpapier verwenden. Farbige Papiere, wie Kalenderblätter, lassen sich außerdem noch in hübsche Briefumschläge verwandeln.
Bücher und Zeitschriften kannst Du gebraucht kaufen und nach dem Lesen weitergeben oder verkaufen, statt sie wegzuwerfen.
Auf Recyclingpapier setzen
Wenn Du neues Papier brauchst, kannst Du Recyclingpapier kaufen. Das Umweltzeichen „Der Blaue Engel“ hilft Dir bei der Orientierung auf der Suche nach umweltfreundlicheren Produkten. Mit diesem Zeichen, das von der Bundesregierung zum Schutz von Mensch und Umwelt vergeben wird, werden Produkte gekennzeichnet, die im Vergleich zu anderen besonders nachhaltig sind.
Beim Kauf von Klopapier, Küchenrollen und Taschentüchern kannst du ebenfalls auf diese Kennzeichnung achten und Recyclingpapier verwenden. Denn: Bis zu 60 Prozent weniger Energie und bis zu 70 Prozent weniger Wasser werden bei der Herstellung von Recyclingpapier im Vergleich zu Papier aus Frischfasern verbraucht. Auch CO2-Emissionen durch den Transport und die Bearbeitung des Holzes, kannst Du dadurch vermeiden.
Bei Taschentüchern ist es am Besten auf mehrfach verwendbare Varianten aus Stoff umzusteigen.
Mehrweg-Becher benutzen
320.000 Coffe-to-go-Becher benutzen die Deutschen pro Stunde. Laut der „Deutschen Umwelthilfe“ werden für die Pappbecher darunter zumeist Frischfasern statt Recyclingpapier verwendet – weshalb neue Bäume für ein Einamlprodukt gefällt werden. Des Weiteren besteht der Deckel häufig aus Plastik, das leider oftmals in der Natur statt im Müll landet.
Eine gute Alternative sind hier Mehrwegbecher, die Du zu Hause abspülen kannst. Inzwischen werden diese von vielen Unternehmen – wie zum Beispiel „Tchibo“ oder „Mc Donald's“, befüllt.
Vorsicht bei Papiertüten
Auch wenn uns eine Papiertüte viel umweltfreundlicher als eine Plastiktüte erscheint, sollten wir beides meiden. Vor allem, wenn wir die Tüte nur einmal benutzen möchten.
Denn tatsächlich hat die Papiertüte im Vergleich zur Plastiktüte eine schlechtere Ökobilanz, erklärt Thomas Fischer, Leiter des Bereiches Kreislaufwirtschaft bei der „Deutschen Umwelthilfe“: „Für die Herstellung von einer Tonne Papier ist genauso viel Energie notwendig wie für die Herstellung einer Tonne Stahl.“ Das liegt daran, dass besonders viel Material benutzt wird, um eine hohe Festigkeit zu erreichen. Damit sich die Papiertüte lohnt, muss sie drei bis vier Mal benutzt werden. In vielen Haushalten wird sie ironischerweise allerdings nur noch einmal verwendet, um den Papiermüll aus der Wohnung bis nach draußen zu tragen …
Die bessere Alternative zur Plastik- oder Papiertüte ist in jedem Fall der gute alte Jutebeutel oder die Baumwolltasche. Bei der Herstellung werden zwar auch viele Materialien und Ressourcen verbraucht, allerdings können Mehrweg-Tragetaschen besonders häufig wiederverwendet werden. Laut der „Deutschen Umwelthilfe“ muss man die Taschen allerdings auch zwischen 25 und 32 Mal wiederverwenden, um eine umweltfreundlichere Bilanz als bei einer Polyethylen-Tüte zu erreichen.
Vor Ort einkaufen
Beim Online-Shopping wird wahnsinnig viel Verpackungsmaterial verwendet, das Du ganz leicht durch einen Einkauf vor Ort sparen kannst. Das gilt übrigens auch für den Pizza-Lieferservice.
Am besten ist es, wenn Du mit dem Bus oder Fahrrad zum Einkaufen in einen verpackungsfreien Laden fährst.
Bitte keine Werbung
Durch einen entsprechenden Hinweis am Briefkasten kannst Du Dich nicht nur vor unerwünschter Reklame schützen, sondern auch auf unnötiges Altpapier verzichten.
Außerdem hast Du die Möglichkeit, Dich bei der „Deutschen Robinsonsliste" einzutragen. Dann bekommst Du keine Werbung mehr zugeschickt.
Geschirrtuch und Lappen
Auch in der Küche kannst Du ganz leicht auf Produkte aus Papier verzichten. Anstelle von Küchenrolle, kannst Du wiederverwendbare Lappen und Geschirrtücher benutzen. Allerdings sollten darin keine Mikrofasern enthalten sein, da sich beim waschen Mikroplastik lösen und ins Wasser geraten kann.
Als Ersatz für Einmal-Servietten eignen sich wiederverwendbare Stoffservietten, die ohnehin hochwertiger aussehen.