Entzündungen vermeiden

Pickel bekämpfen ohne Narben zu riskieren

30. Nov. 2017 von

Pickel sind ein lästiges Übel. Doch weshalb tauchen sie immer wieder auf und was hilft dagegen? Erfahre hier, wie Pickel entstehen und wie Du ihnen am besten zu Leibe rückst, ohne das sich Narben bilden.

Wie entstehen Pickel?

Es gibt viele Ursachen für unreine Haut: Stress, Umwelteinflüsse, Ernährung oder auch die falsche Gesichtspflege. Grund für das Entstehen von Pickeln ist jedoch meist eine übermäßige Fettproduktion der Haut. Denn die Haut versorgt sich selbst ständig über die Poren mit Talg. So schützt sich unser größtes Organ vor äußeren Einflüssen und bleibt geschmeidig und gesund.

Gerät die Talgproduktion jedoch aus dem Gleichgewicht und ist zudem die oberste Hautschicht zu stark verhornt, dann kann das Hautfett nicht austreten. Auch Make-up-Reste oder Schmutz können die Poren verstopfen. Dadurch staut sich Talg in den Poren – kommen schließlich noch Bakterien hinzu, dann kann sich die Talgdrüse entzünden. Deshalb gilt: Finger aus dem Gesicht halten!

Sollte man Pickel ausdrücken?

Bestenfalls nicht. Das Ausdrücken von Pickeln sorgt nämlich dafür, dass sich die Bakterien noch weiter im Gewebe verteilen. Außerdem entsteht eine Wunde über die noch weitere Keime in die Haut eindringen können. So kann sich der Pickel noch mehr entzünden, nässen oder stark eitern.

Schlimmstenfalls wird die Haut so stark verletzt, dass eine sichtbare Narbe zurückbleibt. Die Devise heißt also: Abwarten und die Stelle mit einem geeigneten Abdeckprodukt kaschieren.

Pickel richtig ausdrücken

Wer die Finger nicht weglassen kann, sollte sanft nachhelfen. Das heißt:

1. Hat sich der Pickel nicht von selbst geöffnet, dann kann ein Dampfbad fürs Gesicht hilfreich sein. Durch die Wärme weiten sich die Poren, und gestauter Talg und Eiter treten leichter aus.

2. Anschließend sollten die Hände gründlich gewaschen werden. Zum Ausdrücken legst Du dann noch ein Kosmetiktuch über Deine Finger – damit verhinderst Du, dass Deine Nägel die Haut verletzen.

3. Statt zu quetschen wird die Haut um den Pickel leicht nach außen gezogen, um die Pore sanft zu öffnen. Hat sich eine Öffnung gebildet, kann der Pickel ganz sanft von unten nach oben mit den Fingern entleert werden.

Tipp: Öffnet sich der Pickel nicht, kann er im Notfall mit einer sterilen Nadel vorsichtig angepiekst werden.

Die richtige Nachbehandlung

Nach der Entleerung des Talgdrüsenkanals ist die Stelle gereizt und empfindlich. Um nun einer erneuten Infektion vorzubeugen, sollte desinfiziert werden. Abgesehen davon sollte die Haut aber rund eine halbe Stunde gänzlich in Ruhe gelassen werden. Nur so kann der natürliche Wundheilprozess einsetzen, der die Haut wieder verschließt.

Verzichte außerdem auf Cremes und Seren – auch sie können das empfindliche Gewebe reizen. Gut geeignet für die Nachbehandlung sind beispielsweise natürliche Hausmittel wie Aloe Vera, Heilerde, Apfelessig, Zink und Teebaumöl. Diese wirken antibakteriell und wundheilend!

Wenn sich die Wunde geschlossen hat, kannst Du sie tagsüber mit einem Abdeckstift kaschieren. Wichtig: Den Schorf nicht abkratzen, denn dann bilden sich Narben!

Vorsicht ist besser als Nachsicht: Die richtige Reinigung

Bei Deiner Gesichtsreinigung achte unbedingt auf hautschonende Inhaltsstoffe, denn viele INCIs reizen unsere Haut noch mehr.

So kann beispielsweise Alkohol in Reinigungsprodukten die Haut austrocknen und deren wichtigen Säureschutzmantel zerstören. Gerade wer fettige Haut hat, greift beispielsweise oft auf Produkte mit hohem Alkoholgehalt zurück. Dabei entfettet Alkohol die Haut – weshalb diese dann noch mehr nachfettet.

Statt zu aggressiven Alkoholen wie Ethanol, Ethyl Alcohol oder Benzyl Alcohol sollte man deshalb besser auf Fett- und Wachsalkoholen wie z.B. Cetyl Alcohol und Cetearyl Alcohol – zurückgreifen. Diese dienen als rückfettende Konsistenzgeber. Dabei sollte man aber auch beachten, dass diese oft aus industriell bearbeitetem Palmöl hergestellt und bei sensibler Haut oftmals als abdichtend empfunden werden. Unreinheiten können sich so verschlimmern.

Vorsicht auch bei aggressiven Tensiden und üblichen Emulgatoren: Sie lösen als unerwünschter Nebeneffekt die schützenden Fette der Hautbarriere auf - damit machen sie die Haut durchlässig für Bakterien und Schadstoffe von außen.