Natürliche Inhaltsstoffe

High für die Haut! Was ist dran am Hanf Beauty-Trend?

12. Juni 2019 von

Hanfhaltige Lebensmittel wie Müsliriegel, Schokolade und Bier oder Hanffasern als Naturmaterial sind längst im Trend. Nun hat auch die Kosmetikindustrie ein Auge auf die heilende Pflanze geworfen. Ihre natürlichen Inhaltsstoffe sollen die Haut entspannen und beruhigen. Auch als neue Anti-Aging-Waffe wird sie gehandelt. Sollten wir unsere Haut also bereit machen für den gesunden Rausch?

Chronische Schmerzen, Asthma, Multiple Sklerose oder Krebs, zahlreiche Studien beschreiben bereits die positive Wirkung von Cannabis bei der Behandlung dieser Krankheiten. Nun sind Hanfprodukte wie Cremes, Shampoo oder Gesichtsöl auch in den Regalen der Drogeriemärkte angekommen.

Welche Inhaltsstoffe stecken in Hanf?

Die ursprünglich aus Asien stammende Hanfpflanze enthält eine Vielzahl an Inhaltsstoffen, darunter über 100 Cannabinoide. Cannabinoide sind ausschließlich in Cannabispflanzen enthalten. Sie können jedoch auch synthetisch im Labor hergestellt werden.

Zwei von ihnen, ∆9-Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD), sind für die Forschung besonders interessant. THC besitzt eine berauschende Wirkung und wird daher auch in der Schmerztherapie eingesetzt. In Deutschland ist diese bis dato als einziges Anwendungsgebiet erlaubt.

CBD enthält eine Vielzahl an wichtigen Vitaminen, Ballaststoffen, Mineralstoffen sowie Proteinen und ist aus diesem Grund für die Beautyindustrie von Bedeutung. Studien weisen darauf hin, dass dieser Stoff unter anderem zellerneuernd und entzündungshemmend wirken könnte.

Der Unterschied zwischen CBD und Hanföl

Während das Cannabinoid CBD aus der kompletten Hanfpflanze gewonnen wird, sind es bei Hanföl nur die kaltgepressten Samen. Deshalb enthält Hanföl nur sehr wenig CBD, dafür aber unter anderem wichtige Vitamine, Omega-3-Fettsäuren sowie Gamma-Linolensäure. Beide Säuren sollen Entzündungen lindern.

Neben Hanföl, das auf der Liste der Inhaltsstoffe von Kosmetik unter Cannabis Sativa Seed Oil zu finden ist, wird auch gern Hanfsamenextrakt in Beautyprodukten verwendet. Häufig ist es jedoch eine Kombination aus CBD und Hanföl.

Warum soll Hanf gut für die Haut sein?

Die Studien, die bisher zur Untersuchung der dermatologischen Heilkraft von Hanf durchgeführt wurden, lassen zahlreiche positive Effekte erahnen. So könnte das in Hanf enthaltene CBD bei der Behandlung von Akne, Hautentzündungen oder Hautjucken einen positiven Effekt haben. Die in Hanföl enthaltenen hautschützenden Antioxidantien Vitamin A und E könnten die Zellerneuerung unterstützen und den natürlichen Alterungsprozess verlangsamen, so eine Studie der Universität von Colorado.

Die meisten Studien zu diesem Thema sind jedoch bisher nur präklinisch. Eine komplette Untersuchung steht noch aus. Ausgedehnte Studien müssen folgen, um die Heilkraft der Pflanze wirklich zu belegen und sie effektiv und bedenkenlos in der Behandlung von Hautkrankheiten einzusetzen.

Fazit

Repräsentative Forschungsergebnisse, die den Einsatz von Cannabinoiden im Beautybereich rechtfertigen, fehlen bis dato. Die erste große Cannabis Studie Deutschlands wird im Juni beginnen und soll die Effekte von Nutzhanf auf das Wohlbefinden sowie Nebenwirkungen erforschen.

In jedem Fall handelt es sich bei Hanf um einen natürlichen, biologisch abbaubaren und umweltfreundlichen Inhaltsstoff, der laut jetzigem Stand bedenkenlos auf der Haut angewendet werden kann.