Von fein bis faserig und fettig
Wird nur billiges Fleisch verwendet? Und sind die Produkte keimbelastet? Stiftung Warentest hat untersucht, wie gut es um Qualität und Geschmack von fertigem Fleischsalat bestellt ist.
Die Deutschen lieben ihren Fleischsalat. Die Mischung aus Fleischwurst, Mayonnaise und Gurken ist der meistverkaufte Feinkostsalat und läuft damit sogar dem Kartoffelsalat den Rang ab. Doch wie gut sind die Produkte von Discountern und Supermärkten? Stiftung Warentest hat 24 Fleischsalate getestet - auf Qualität der Zutaten, Zusatzstoffe und Keimbelastung. Die Urteile der Tester reichten von "gut" bis "mangelhaft".
Die besten Fleischsalate sind demnach günstig zu haben, die Testsieger stammen von Discountern und von einem Supermarkt. Platz eins belegte der Delikatess Fleischsalat der Eigenmarke "ja!" von Rewe. Er schmeckt den Testern zufolge zwar leicht nach Knoblauch, ansonsten gab es bei Geruch und Geschmack aber nichts zu beanstanden. Zudem ist das Produkt mit 0,26 Cent pro hundert Gramm nicht teuer. Ebenfalls empfehlenswert sind laut Warentest die Salate von Aldi Süd und Lidl, die auf Platz zwei und drei landeten.
Dass Fleischsalat mit Brühwurst und Mayonnaise nicht gerade ein Schlankmacher ist, dürfte den meisten Verbrauchern sicher bewusst sein. Wer dennoch nicht darauf verzichten will, kann zu Light-Produkten greifen. Am besten schnitt hier Linessa von Lidl ab. Eine fehlerhafte Fettangabe entdeckten die Tester beim "Du darfst"-Produkt: Hier wiesen sie 22 Prozent Fett nach statt der angegebenen 18 Prozent. Bei einem Light-Produkt sei dies besonders ärgerlich, beanstandet Warentest.
Gute Nachrichten gab es allerdings hinsichtlich der Keimbelastung. Krankheitserreger wie Salmonellen waren in keinem der getesteten Produkten nachzuweisen. Allerdings standen zwei Fleischsalate am Mindesthaltbarkeitsdatum kurz davor zu verderben. Bei den Produkten von Kühlmann und Pfennigs fanden sich zu viele Hefen im Fleischsalat. Allerdings, so räumt Warentest ein, hätten Verbraucher dies nicht bemerkt - geschmacklich seien die Salate noch tadellos gewesen und gesundheitlich unbedenklich.
Auch um die Wurstqualität müssen sich Verbraucher keine Gedanken machen: Minderwertiges Fleisch wurde nicht verwurstet, schreibt Warentest. Keinen guten Eindruck hinterließ allerdings der Testverlierer: Für den Fleischsalat von Fürstenkrone, der bei Netto erhältlich ist, gab es lediglich ein "Ausreichend". Die Beurteilung liest sich alles andere als appetitlich: Faserig und zerquetscht seien die Wurststreifen, die Konsistenz breiig, der Geschmack fettig.
Ohne Zusatzstoffe kommt keiner der getesteten Fleischsalate aus. Die Anzahl an E-Nummern auf der Zutatenliste variiert allerdings von Produkt zu Produkt. Unter den guten Testergebnissen finden sich in dem Fleischsalat von Aldi Nord die wenigsten Hilfsstoffe, schreibt Warentest.