007

James Bond: Im Film unverwundbar, in echt wäre er ziemlich krank

11. Nov. 2015 von

007 ist zurück! Schon zum 24. Mal kämpft der britische Geheimagent gegen das Böse. Doch wie würde es Mr. Bond ergehen, müsste er im echten Leben die Welt retten?

James Bond – einst Romanfigur, seit vielen Jahren beliebter Film­ und Actionheld. Der Brite springt in fliegende Helikopter, prügelt sich durch muskulöse Gegnermassen und lässt ganze Gebäude einstürzen. Im neuen Film „Spectre" kracht es gewaltig. Doch das Übelste, was der Agent vom ganzen Spektakel davon trägt, ist eine leicht blutende Wunde am Kopf. In der realen Welt hätte er seine Karriere wohl schon längst an den Nagel hängen können.

Psychisch labiler Alkoholiker

Mehrere Ärzte und Wissenschaftler haben die von Romanautor Ian Fleming erfundene Figur einer Ferndiagnose unterzogen. In der Krankenakte könnte demnach stehen: schwerer Alkoholiker, Seh- und Erektionsstörungen, körperliche und psychische Trägheit, aggressives Verhalten.

Wohl nicht gerade die Idealbedingungen für einen Top-Agenten. Beim MI6 würde Mr. Bond wohl so schnell keinen neuen Auftrag bekommen. Denn der Lebenswandel des Superhelden ist nicht gerade sonderlich gesund. Neurowissenschaftler Dr. Ian Mitchell weist darauf hin, Bond könnte unter mögliche Folgen von Hirntraumata leiden. Die mehrfach durch Stürze und Prügeleien erlittenen Schläge auf den Kopf müssten beim Briten kurzzeitig Erbrechen, Schwindel, verschwommene Sicht und undeutliche Aussprache zur Folge haben.

Langzeitschäden durch Kopfverletzungen

Viel schlimmer werden jedoch die langfristigen Auswirkungen der Kopfverletzungen prognostiziert. Zwei besonders sensible Hirnregionen müssten nach all den Abenteuern gravierende Schäden erlitten haben: den präfrontalen Cortex und die Amygdala. Der präfrontale Cortex liegt direkt hinter der Stirn und würde besonders dann geschädigt, wenn Bond seinen Kopf gegen den eines Gegners schmettert.

Diese Gehirnregion steuert unser soziales Verhalten und verhindert, dass wir unpassend reagieren. Dass Bond manchmal äußert wortkarg antwortet oder asozial handelt, könnte auf eine Verletzung des präfrontalen Cortex hindeuten. Nimmt die Amygdala Schaden, kann sich das auf die Emotionen auswirken. Menschen mit solch einer Verletzung reagieren häufig aggressiv und sehr emotional. Zwei Verhaltensmuster, die beim Briten offensichtlich häufiger vorkommen.

Und dann wäre da noch eine delikatere Langzeitfolge, die den zukünftigen Bondgirls kaum Freude bereiten würde. Laut den Wissenschaftler ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass James Bond aufgrund der Kopfverletzungen für mehrere Monate impotent sein könnte.

Superheld ohne Grenzen

Aber es sind nicht nur die Heldentaten, die Bond seiner Männlichkeit berauben könnte. 007 trinkt viermal so viel, wie vom britischen Gesundheitsdienst empfohlen. Bis zu 30 Wodka Martini (geschüttelt, nicht gerührt) trinkt der Brite in einer einzigen Woche! Das haben Forscher notiert, nachdem sie alle Bücher gelesen hatten. Gut für die Potenz ist dies sicherlich nicht.

Würde der Agent in diesem Stil weitermachen, die Ärzte im echten Leben würden ihm ein jähes Ende prognostizieren. Doch zum Glück sind Filmhelden dazu da, die Grenzen des Möglichen zu durchbrechen, um das Gute am Ende siegen zulassen. Auf weitere 24 Missionen, Mr. Bond!