So zerstörst du mit Sonnencreme das Great Barrier Reef
Sonnencreme – Schutz für unsere Haut, Gefahr für Wasser-Ökosysteme. Die Zerstörung des Great Barrier Reefs in Australien kommt auch von Oxybenzon.
Um ins Thema einzutauchen möchten wir gleich mit einem Mythos aufräumen. Denkst du, dass du unter Wasser keinen Sonnenbrand bekommst? Das ist falsch. Denn etwa 80 Prozent der UV-Strahlen strahlen bis 30 Zentimeter unter Wasser. Im Gegensatz zu trockener Haut, ist nasse Haut sogar noch deutlich empfindlicher, weil sie viermal schneller verbrennt. Die feuchte Haut quillt auf und der körpereigene UV-Filter wird aus der Haut ausgelöst.
UV-Filter vergiftet Wasser
Deshalb ist Sonnenschutz für Wassersportler und Taucher eigentlich Pflicht. Doch hast du dir schon mal Gedanken über den Effekt von Sonnencremes auf die Gesundheit von Wassersystemen gemacht? Falls nicht, bist du nicht alleine. Dem wunderschönen Great Barrier Reef scheint das zum Verhängnis zu werden: Australien hat mit Surfen, Sonnen und Baden eine jahrzehntelange Beach-Kultur.
Und weil die Aussies gleichzeitig auch unter einer sehr dünnen Ozonschicht leben, ist eine starke Sonnencreme am Strand Pflicht. Meist enthalten die „Australian Formula“-Cremes UV-filterndes Oxybenzon.
Aktuelle Studien bestätigen nun aber, dass Oxybenzon zwar die Haut schützt, leider aber auch Korallen tötet. VICE zitiert in diesem Zusammenhang Selina Ward, Korallenriffexpertin der University Queensland: „Korallenlarven, die Oxybenzon ausgesetzt sind, deformieren und können sich nicht länger über Meeresströmungen verteilen. Die Chemikalie verschlimmert auch die Korallenbleiche, bei der die Nesseltiere ihre Hauptnahrungsquelle abstoßen: die Algen, die in Symbiose mit ihnen leben.“
Problematische, denn an einigen Stellen des Riffs, die bei Touristen beliebt sind, hat man eine hohe Konzentration des Stoffs nachweisen können.
Korallenbleiche: Gefahr für die Meereswelt
Obwohl die Sonnencreme im Meer stark verdünnt wird, genügen laut Ward schon 40 Schnorchler, die mit einer dicken Schicht Sonnencreme schwimmen gehen, um verheerende Reaktionen im Riff auszulösen. Zum Vergleich: Pro Jahr besuchen rund 2,19 Millionen Touristen (die natürlich auch Sonnenschutz tragen) das Great Barrier Reef.
Anderweitig auf der Welt scheinen die Menschen die Lage wenigstens anzuerkennen: Mexikanische Meeresparks verbieten Touristen bereits, den Oxybenzonschutz vor dem Schwimmen in der Nähe von Riffs zu benutzen. Was du tun kannst? Dich informieren. Auch die Naturkosmetik bietet uns Sonnenschutz. Der hinterlässt zwar manchmal einen weißen Film, ist aber ungefährlich für Haut und Wasser.
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