Veränderungen im Körper nach der Geburt

Schwanger? Mach dich auf diese (kurzfristigen) Veränderungen gefasst

15. Juli 2015 von

Das Baby ist da, das Glück groß. Die Veränderungen, die durch die Schwangerschaft entstanden sind, bilden sich zurück. Noch ist der Körper aber nicht wieder der Alte. Was passiert da?

Wenn das Baby gesund und munter auf die Welt gekommen ist, ist die Welt erstmals in Ordnung. Da der Körper der Frau enorme Strapazen durchgemacht hat, ist das Wochenbett nicht gerade das gelbe vom Ei – zumindest auf der körperlichen Ebene.

Es folgt eine Zeit der intensiven Genesung und wahrscheinlich fühlst du dich zittrig. Vielleicht verlierst du deine Haare oder hast nächtliche Schwitzattacken. Oder du musst anhaltende Schmerzen ertragen, die eigentlich nicht sein müssten. Deshalb ist es gut, über diese fünf Veränderungen Bescheid zu wissen. Nach etwa sechs Wochen findet in der Regel eine Nachsorgeuntersuchung bei der Hebamme statt. Du hast in der Zwischenzeit Schmerzen oder Veränderungen festgestellt? Dann besprich sie möglichst sofort mit deiner Hebamme.

Schmerzende Brustwarzen

Verursacht Stillen Schmerzen? Die Meinungen gehen bei diesem Thema sehr auseinander. Auf Nachfrage bei einer Frauenärztin hin meinte diese, dass es normal sei, in den ersten Tagen nach der Geburt sehr schmerzempfindlich zu sein. Ein länger anhaltender Schmerz sollte aber durchaus überprüft werden.

Ähnliches schreibt auch diese Quelle: Dr. Mary Rosser, Geburtshelferin und Gynäkologin im Montefiore Gesundheitszentrum erklärt, dass Brustwarzen erst einmal „verhärten“ müssten, weil sie sehr empfindlich sind. Wenn die Schmerzen aber stark sind oder die Brustwarzen bluten, sollte man etwas unternehmen. Die Hebamme oder der Frauenarzt kann helfen, die Probleme zu lösen.

Hämorrhoiden

Hämorrhoiden sind geschwollene Venen am After, die bei einer normalen Geburt heraustreten können. Man erkennt sie an knallroten Blutungen. Viele Frauen scheinen dieses Problem, dass mit Schmerzen und Juckreiz einhergeht, unter keinen Umständen ansprechen zu wollen.

Dagegen tun kann man folgendes:

  • Feuchte Hygienetücher benutzen
  • Ein warmes Bad
  • Den betroffenen Bereich sauber und trocken halten
  • Genügend trinken und auf eine ballaststoffreiche Ernährung achten, damit der Stuhlgang nicht schmerzt

Falls die Hämorrhoiden bis zur ersten Nachsorgeuntersuchung noch nicht verschwunden sind, sollte man seinen Arzt konsultieren. Man kann die geschwollenen Venen auch operativ entfernen lassen.

Rücken-, Hüft und Beckenschmerzen

Durch das Baby im Bauch kann es vorkommen, dass man seine Haltung verändert. Die korrekte Ausrichtung der Gelenke und die Muskelfunktionen können so beeinflusst werde und deshalb empfinden viele Frauen Schmerzen in den Hüften, der Wirbelsäure und im Beckenbereich. Es kann sich lohnen, mit einer Physiotherapeutin zu arbeiten. Schon kleine Übungen können dem Körper helfen, sich leichter zu erholen und zu seinem Gleichgewicht zurückzufinden.

Anatomie der Vagina

Viele Frauen befürchten, dass sich die Vagina aufgrund der enormen Ausdehnung bei der Geburt nicht mehr zurückbildet. Schamgefühl, Unwohlsein können die Folge sein. Doch was passiert im Körper? Professor Dr. med. W. Grünberger erklärt: „Das weibliche Geschlechtsorgan ist äußerst elastisch. Es kann die zehnfache Vergrößerung bei der Geburt problemlos aushalten und schon nach kurzer Zeit bildet sie sich in ihre ursprüngliche Form zurück.“

Frauen mit trainiertem Beckenboden haben klaren Vorteil: Die stärkere Muskelpartie regeneriert noch schneller. Der Arzt erklärt weiter, dass das Gefühl einer Veränderung daran liege, dass die Beckenbodenmuskulatur zunächst nicht mehr so fest und straff ist wie vor der Schwangerschaft. Er empfiehlt deshalb, frühzeitig mit dem Beckenbodentraining zu beginnen.

Inkontinenz und Blähungen

Schon wieder so eine peinliche Sache, über die niemand gerne redet. Wenn man Urin, Stuhlgang und sogar Blähungen nicht mehr zurückhalten kann, ist das aber auch alles andere als angenehm. Auch hier können Übungen helfen: Ein Physiotherapeut schafft Abhilfe. In schweren Fällen könnte es auch zu einer Operation kommen. Deshalb ist es auch hier ratsam, so schnell wie möglich mit der Ärztin zu reden, auch wenn es möglicherweise etwas Überwindung braucht.