Das kannst du gegen Mundgeruch tun
Mundgeruch ist nicht nur unangenehm: Es kann im Privat- wie im Berufsleben zu peinlichen Situationen führen. Um schlechtem Atem vorzubeugen, genügen oft schon kleine Routinen im Alltag.
In neun von zehn Fällen wird der Mief durch Bakterien verursacht, die zwischen den Zähnen, in Zahnfleischtaschen, in nicht richtig passenden Zahnprothesen oder auf der Zunge sitzen. Wenn sich Nahrungsreste oder Zellanteile von Mundschleimhaut und Speichel zersetzen, können faulig riechende Substanzen entstehen.
Die Mundhöhle sauber halten
Eine gute Mundhygiene beugt dem vor, erklärt Christoph Benz, Vorstandsmitglied der Bayerischen Landeszahnärztekammer. In einem Interview mit der dpa empfiehlt er deshalb, sich zweimal am Tag die Zähne zu putzen. Bei einem der beiden Zahnputz-Runden sollten zusätzlich Zahnseide oder eine Zahnzwischenraumbürste sowie ein Zungenschaber verwendet werden.
Der Mediziner mahnt bei dem Einsatz eines Schabers, mit dem sich Bakterien auf dem Zungenrücken entfernen lassen, allerdings zur Vorsicht: Häufig würden sie mit zu viel Kraft angewendet. Unter Umständen gelangen die Bakterien dann in die Blutbahn.
Mundspülung erst nach Ansprache verwenden
Außerdem rät Benz zu einem oder zwei Zahnarztbesuchen im Jahr, damit harte Beläge beseitigt werden. Denn Plaque und Zahnstein begünstigen die Entstehung von Entzündungen, die ebenfalls zu unangenehmen Gerüchen führen können.
Für antibakterielle Mundspüllösungen setzt sich der Experte jedoch nicht uneingeschränkt ein. Da häufiges Spülen das Bakteriengleichgewicht im Mund durcheinander bringen kann, sollte man die Chemie-Cocktails nur nach Rücksprache mit dem Zahnarzt anwenden.
Schnelle Gegenmaßnahmen
Wenn du nach einem Essen oder einer Tasse Kaffee schnelle Hilfe gegen Mundgeruch brauchst, genügt womöglich schon ein Glas Wasser. Einem Artikel der Fachzeitschrift Dental Tribune zufolge haben Forscher kürzlich herausgefunden, dass es 60 Prozent der Substanzen entfernt, die für den schlechten Atem verantwortlich sind. Zudem fördert das Wasser die Produktion von Speichel, der desinfizierend wirkt und Bakterien in den Magen abführt.
Auch Kaugummis fördern durch die Kaubewegung die Speichelbildung und überdecken zusätzlich Gerüche aus der Mundhöhle. Zuckerfrei müssen sich aber sein, denn sonst drohen neue Ablagerungen und Zahnschädigungen.
Riech’ ich aus dem Mund?
Viele Fachleute halten Selbsttests, die auf Mundgeruch schließen lassen, für nicht aussagekräftig. Stattdessen sollte man, auch wenn es Überwindung kostet, einen Mitmenschen nach dem Geruch des eigenen Atems fragen.
Professor Benjamin Ehmke, Direktor der Poliklinik für Parodontologie in Münster, gibt in der Apotheken Umschau dennoch ein Tipp: „Wenn Sie mit der Zunge über das Handgelenk streifen und den Speichel trocknen lassen, können Sie diese Schwefelverbindungen riechen.“
Wer gegen chronischen Mundgeruch kämpfen muss, sollte einen (Zahn-)Arzt darüber informieren. Denn in einigen Fällen kann der schlechte Atem auf eine ernsthafte Erkrankung der inneren Organe oder Probleme beim Stoffwechsel hindeuten.