So viele Kleidungsstücke brauchst Du wirklich!
So gut wie jeder kennt das: Der Schrank quillt über vor lauter Klamotten und trotzdem haben wir nichts anzuziehen. Und wenn wir ehrlich sind, tragen wir nicht einmal die Hälfte unserer Klamotten regelmäßig. Aber wie viele Kleidungsstücke brauchen wir wirklich? Und wie kannst Du den Inhalt Deines Kleiderschranks am effektivsten reduzieren?
Jetzt mal Hand aufs Herz: Wie viele Klamotten besitzt Du und was davon ziehst Du auch wirklich an? Vermutlich geht es Dir wie vielen: Ein paar Lieblingsteile würdest Du am liebsten jeden Tag tragen. Viele, viele andere liegen dagegen eigentlich nur im Schrank herum.
Wir brauchen längst nicht so viel wie wir denken! Den eigenen Kleiderschrank auf ein paar saisonale, gut miteinander kombinierbare Teile zu reduzieren kann viel bewirken. Du erleichterst Dir den Alltag, musst nie mehr vor dem Kleiderschrank stehen und Dich fragen, was Du anziehen möchtest, und kannst Deine Energie in wichtigere Dinge stecken. Das heißt jetzt nicht, dass Du wie ein radikaler Minimalist Deine Kleider auf ein Minimum reduzieren musst. Es gibt viel einfachere Methoden, mit denen man sich ganz individuell seine eigene minimalistische Garderobe erarbeiten kann.
Generell gilt: Es gibt keine festgelegte Anzahl, wie viele Kleidungsstücke Du brauchst. Das entscheidest am Ende immer noch Du. Ein bisschen Hilfe beim Reduzieren ist manchmal aber nicht schlecht. Probiere doch zum Beispiel mal das „Capsule Wardrobe Experiment“.
37 Teile – Das Capsule Wardrobe-Experiment
Nicht mehr als 37 Teile pro Saison beziehungsweise Quartal dürfen es sein, inklusive Schuhe. Ausgenommen sind Accessoires wie Taschen, Schmuck oder Schals. Das Konzept stammt von Susie Faux, Besitzerin einer Londoner Boutique, und besteht bereits seit den 70er Jahren. Das Prinzip ist simpel: Man sucht sich eine Anzahl zwischen ungefähr 35 und 40 Teilen aus.
Bei vielen Bloggern und Minimalismus-Verfechtern hat sich die 37 durchgesetzt. Diese Teile trägt man 3 Monate lang, in denen auch keine neuen Sachen dazu kommen dürfen. Am Ende des Quartals darfst Du aber ganz bedacht und organisiert zwei, drei neue Lieblingsteile für das nächste Quartal anschaffen. Hierbei solltest Du vor allem darauf achten, dass diese Teile mit dem Rest Deiner Klamotten gut kombinierbar sind und dass Du sie auch tatsächlich tragen wirst. Die Wintermäntel, Schals und Stiefel für den Winter werden dann im Sommer weggepackt und anders herum.
So kreierst Du Dir Schritt für Schritt eine gut ausgewählte saisonale Garderobe, bei der Du idealerweise fast alles miteinander kombinieren kannst. Vorteil: Mit der Zeit achtet man auch eher auf Qualität, da die Teile ja möglichst lang halten sollen. Durch das bewusste, reduzierte Dazukaufen wird Geld gespart. So kannst Du mehr Geld für hochwertige und sogar ökologisch produzierte Klamotten ausgeben, womit Du gleichzeitig etwas nachhaltiger und umweltbewusster konsumierst. Ab sofort kannst Du Zeit und Geld, die Du früher ins Shoppen gesteckt hast, sinnvolleren Dingen widmen und erleichterst Dir den Alltag.
Wie oben schon gesagt ist die Zahl nicht in Stein gemeißelt. Lege selbst fest, wie viele Teile Du besitzen willst. Du kannst Dein Experiment auch auf das ganze Jahr ausweiten und beschränkst Dich auf ein paar Teile, die Du ein komplettes Jahr tragen willst.
Und wie geht es los?
Fürs Ausmisten den Schrank erst einmal komplett leerräumen. Am einfachsten sortierst Du nach Stapeln: Einen Lieblingsstapel mit Klamotten, die Du direkt anziehen würdest und bei denen Du weißt, dass sie zu Dir passen und gut sitzen. Einen Vielleicht-Stapel, auf dem Sachen landen, bei denen Du Dir noch nicht sicher bist. Diese Sachen können dann in einem Karton verstaut werden.
Hast Du innerhalb von drei Monaten nichts davon angezogen oder irgendeinem Teil nachgetrauert: Weg damit! Und schließlich der Nein-Stapel: Kleidungsstücke, die Du nicht mehr trägst, die Dir nicht mehr gefallen oder die nicht mehr passen. Du kannst sie verschenken oder spenden, auf Kleidertauschpartys tauschen oder für kleine Kasse auf dem Flohmarkt verkaufen. Ist das geschafft, kann es mit dem Experiment losgehen!
Du willst weiterlesen und mehr über das Thema erfahren? Hier berichten ein paar Blogger über ihre Erfahrungen, geben Tipps und verraten Tricks: Unfancy, dariadaria, Beyond Simplicity, Recklessly Restless