Gefährlicher als Haushaltszucker: Was Du über Maissirup wissen solltest
Zu viel Zucker ist ungesund. Noch gefährlicher als Haushaltszucker ist der in den USA beliebte Maissirup, der als Zuckerersatzstoff verwendet wird. Und der könnte bald auch in Europa in immer mehr Produkten verarbeitet werden ...
Maissirup – auch Isoglucose – ist ein günstig herzustellender Zuckerersatzstoff. In den USA ist er bereits seit vielen Jahrzehnten verbreitet. Aufgrund seiner flüssigen Konsistenz eignet er sich als Süßungsmittel zum Beispiel in Softdrinks, Eis, Joghurt und Pudding. Aber Maissirup hat eine andere Zusammensetzung als herkömmlicher Zucker – und macht nachweislich noch schneller dick und krank.
In den USA gibt es daher seit einiger Zeit vermehrt Produkte ohne Maissirup sowie Aufklärung über die gesundheitlichen Risiken. In Europa wurde der Zuckerersatz bisher nur in geringen Mengen hergestellt und verwendet. Mit dem Freihandelsabkommen TTIP könnte sich das jetzt sehr schnell ändern. Denn die stark verarbeitete, meist aus genmanipuliertem Mais gewonnene Isoglucose, ist billig und hat gerade für Softdrinks und Eis eine sehr geeignete Konsistenz.
Was ist problematisch an Maissirup?
Maissirup verbirgt sich meistens hinter den Bezeichnungen Fructose-Glukosesirup oder Glukose-Fructose-Sirup. Vor allem Kinderprodukten wird das Zuckerkonzentrat zugesetzt.
Maissirup besteht aus sogenannten Monosacchariden, was soviel bedeutet wie „Einfachzucker“. Unser Körper muss diese Einfachzucker nicht weiter spalten, sie sind direkt verfügbar. Disaccharide und Polysaccharide (Vielfachzucker) werden von unserem Verdauungssystem noch aufgespalten und haben damit einen leichten Sättigungseffekt, der bei Monosacchariden wegfällt. Die Folge: Der Sirup macht regelrecht unersättlich. Wir gewöhnen uns schnell an die Süße und nehmen sie im Übermaß zu uns. So erklären sich viele Wissenschaftler die zunehmende Fettleibigkeit in den USA und Mexiko. Hier wird der Zuckerersatz in unzähligen Produkten verarbeitet.
Wie gesundheitsschädigend ist der Zuckerersatzstoff?
Untersuchungen an Mäusen haben ergeben, dass Maissirup noch schädlicher für die Gesundheit ist als normaler Haushaltszucker. Die mit dem Maissirup gefütterten (weiblichen) Mäuse hatten eine wesentlich niedrigere Lebenserwartung und eine niedrigere Fruchtbarkeit. Die Forscher vermuten eine unterschiedliche Verstoffwechselung der Zuckerarten, die durchaus auch beim Menschen noch schneller zu gesundheitlichen Problemen führen kann. Allerdings können diese Vermutungen vermutlich nicht in einer Studie an Menschen bestätigt werden. Eine solche Langzeitstudie müsse als „ethisch fragwürdig“ eingestuft werden.
Als erwiesen gilt, dass Fruktose unverträglicher ist als herkömmlicher Zucker. 20 bis 30% der Menschen haben eine Fruktoseintoleranz. Sie reagieren auf den Zuckerersatzstoff mit Bauchkrämpfen, Durchfall und Übelkeit. Neben den oben aufgezählten üblichen Verdächtigen findet sich der Maissirup auch in Brot, Brötchen, Fertigsaucen und Salatdressings, Säften, Obstkonserven und Ketchup. Mit dem Wegfall der bisher geltenden Zuckerregelung wird sich diese Liste voraussichtlich noch um ein Vielfaches erweitern.
Was bleibt uns als Verbraucher?
Genaues Hinschauen, Abwägen und Informieren ist die einzige Möglichkeit, um den Anteil von Maissirup in unseren Lebensmitteln gering zu halten. Leider sind die Bezeichnungen nicht so einfach zu durchdringen, und selbst bei einer Werbung mit dem Wort „ungesüßt“ muss die Zutatenliste überprüft werden. Denn „ungesüßt“ bezieht sich auf herkömmlichen Zucker. Zuckerersatzstoffe wie Glucose-Fruktosesirup dürfen dennoch enthalten sein. Und finden sich dann im Kleingedruckten der Inhaltsangaben.
Generell gilt: Jeder Zucker fördert Übergewicht und Diabetes II. Aber es deutet alles darauf hin, dass Maissirup uns noch schneller krank macht als herkömmlicher Zucker.