Kennst Du schon die „Bruderhahn“-Initiative?
Eine wachsende Gruppe von Bio-Pionieren sagt dem nutzlosen Töten von männlichen Küken den Kampf an. Die „Bruderhahn Initiative Deutschland“ (BID) vertreibt Eier, die nicht nur ökologisch unbedenklich sind – mit nur 4 Cent mehr pro Ei finanziert der Verbraucher eine gerechte Aufzucht der männlichen Küken mit.
Daher stammt auch der Name der Initiative: In der Eintagsküken-Zucht werden die männlichen Küken nämlich als „Brüderhähne“ bezeichnet. Ihre Vernichtung durch unwürdiges Schreddern steht bereits seit langem in der Kritik (wir berichteten).
Rettet die männlichen Küken!
Die Initaive erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Bereits 2014 sagte Carsten Bauck von der BID gegenüber der taz: „Wir sind positiv überrascht, dass die Verbraucher bereit sind, mehr Geld für Ethik auszugeben.“ Die Verbraucher seien also nicht das Problem, eher fehle es an Landwirten, die der Initiative beitreten würden. Auf ihrer Internetseite schreibt die BID, dass sie offen sei, von allen gewerblichen Marktteilnehmern unterstützt zu werden.
Sichtbar sind Eier, die aus der Initiative stammen, am Siegel. Dabei werden laut BID folgende Punkte kontrolliert:
• Bruderhahn-Aufzucht
• Antibiotika-Freiheit
• 100% Bio-Futter von Anfang an
• Premiumhaltung
• Biozertifiziert
Durch die Nummern auf der Webseite der BID können Sie nachvollziehen, von welchem Betrieb ihre BID-Eier stammen. Mit nur 4 Cent mehr pro Ei können alle Brudertiere aufgezogen werden, deren Schwestern für die Projektteilnehmer Eier legen – eigentlich ganz einfach.
Eine Liste mit Läden in Ihrer Nähe, die BID-Eier vertreiben, finden Sie hier.
Für die Zukunft hat die BID große Pläne: „Die BID strebt als langfristiges Ziel die Züchtung von Geflügelrassen an, die sich wirtschaftlich für die Eierproduktion und die Mast eignen. Laufende Züchtungsversuche haben bisher noch zu keiner geeigneten Rasse geführt.“ Das heißt im Klartext: Gesucht wird ein Huhn, das gut Eier legt und dessen männliche Variante sich wirtschaftlich mästen lässt.
Solche Züchtungen gibt es bereits! Die Firma Lohmann Tierzucht aus Cuxhaven beispielsweise präsentiert mit „Lohmann Dual“ ein „Zweitnutzungs“-Huhn. Das Problem: Das Tier legt zu wenig Eier und verbraucht zu viel Futter, als dass es für die Massentierhaltung attraktiv wäre.