Bis 2020: Norwegen will 100% nachhaltiges Palmöl beziehen
Norwegen geht einen weiteren Schritt weg vom dreckigen Geschäft mit Palmöl und tritt der Amsterdamer Verpflichtung bei. Bereits Mitte des Jahres 2015 hatte sich der norwegische Staatsfonds aus Palmöl-Unternehmen zurückgezogen.
Mit ca. 785 Milliarden Euro besitzt der Staatsfonds 1,3 Prozent aller Aktienanteile an Unternehmen weltweit. Die Norweger haben ihrem Fonds jedoch starke ethische Vorschriften auferlegt, weswegen er sich schon aus Firmen wie Airbus, Boeing oder Wal-Markt zurückzog. Mit 85 Prozent war der Staatsfonds an einer indonesischen Firma beteiligt, die Wälder für die Anpflanzung von Ölfarmen abholzte – was den ethischen Richtlinien zuwider war. Die Norweger zogen die Notbremse und entzogen der Firma ihr Geld.
Die Amsterdam Deklaration
Jetzt will Norwegen auch der Amsterdamer Verpflichtung beitreten, wie Ministerpräsidentin Erna Solberg vor einigen Tagen in Oslo ankündigte.
Die Amsterdamer Deklaration stammt aus dem Jahre 2015 und ist eine länderübergreifende Erklärung, die bis zum Jahr 2020 eine 100% faires und nachhaltiges Wirtschaften mit Palmöl erreichen möchte. Die ersten Unterzeichner waren Dänemark, Frankreich, Deutschland, die Niederlande und Großbritannien. In der Amsterdamer Deklaration halten die Staaten fest: „Als größte Wirtschaft der Welt, hat Europa die Verantwortung und die Möglichkeit, die Weltwirtschaft auf einen nachhaltigeren Weg zu bringen. Europa ist der zweitgrößte Importeur von Palmöl und Heimat einiger der größten Marken und Konzerne. Europa kann ein wichtiger weltweiter Signalgeber werden, wenn es zu einem nachhaltigerem Handel mit Palmöl kommt.“
Palmöl ist mit einem Anteil von rund 40 Prozent am globalen Gesamtverbrauch das weltweit wichtigste Pflanzenöl. In etlichen Fällen werden dazu bisher riesige Regenwald-Flächen gerodet und in Monokultur-Plantagen umgewandelt.