Schlaf schön

Babyschlafsäcke im Test

29. Okt. 2014 von

Wie man sich bettet so schläft man. Warum der Babyschlafsack zwischen Kissen und Decken das Rennen macht und was man beim Kauf beachten sollte.

Babyschlafsäcke unter die Lupe genommen – Was kann Babys Liebling?

Wer die Bettdecke für sein Baby als die beste Variante hält, die Baby ruhig und sicher in den Schlaf bringen soll, der muss sich belehren lassen. Denn nicht Kissen oder Decke bringen den perfekten Schlaf, sondern der Babyschlafsack. Hier hat ein Kleinkind ausreichend Raum für Arme sowie Beine, und ist stets in wohltuender Wärme geborgen. Auch medizinisch kommt dem Schlafsack für Babys eine Bedeutung zu: Denn allein durch die Verwendung eines Babyschlafsacks könne das Risiko für den „Plötzlichen Säuglingstod“ (Sudden Infant Death, SID) um etwa 20 Prozent gesenkt werden, so die Gemeinsame Elterninitiative Plötzlicher Säuglingstod (GEPS).

Das Baby würde hier in der lebenswichtigen Rückenlage schlafen, wobei ein Baby seinen Wärmehaushalt besser regulieren kann. Zudem ist die Beweglichkeit uneingeschränkt. Laut GEPS ist Überhitzung ein signifikanter Risikofaktor für den Plötzlichen Säuglingstod. Das Statistische Bundesamt gibt an, das in den vergangenen zwanzig Jahren die Zahl der Kinder, die mit der Diagnose plötzlicher Säuglingstod gestorben sind, um mehr als 80 Prozent gesunken ist. So registrierte man 164 Fälle im ersten Lebensjahr bei einer Rate von 677.947 Lebendgeburten. Der Babyschlafsack habe zu diesem Ergebnis mit beigetragen.

Auf die richtige Größe kommt es an

Schlafsack ist nicht gleich Schlafsack: es gibt ihn für Sommer oder Winter, mit Reißverschluss oder Klettverband, mit langen oder kurzen Armen – die Auswahl ist unermesslich groß. Experten empfehlen einen zur Jahreszeit passenden Babyschlafsack – also einen für den Sommer und einen für den Winter –, da dieser den klimatischen Bedingungen angepasst ist. Während ein Babyschlafsack für den Sommer meist aus extra leichten und luftdurchlässigen Materialien besteht, ist ein Babyschlafsack für den Winter oft zusätzlich gefüttert.

Wichtig ist auch, die richtige Größe auszuwählen. Der Schlafsack sollte im Hinblick auf Länge und Öffnung für Kopf und Arme passend ausgewählt werden. Wichtig ist, dass der Nachwuchs weder aus dem Schlafsack herausrutsche noch schwitze. Letzteres kann mit einem Griff zwischen die Schulterblätter des Babys kontrolliert werden: Die Haut soll warm, aber nicht verschwitzt sein.

Um die richtige Größe des Babyschlafsacks zu wählen, empfiehlt sich die Beachtung der folgenden Faustformel: Körpergröße minus Kopflänge plus 10 Zentimeter. Der Halsausschnitt hat die richtige Größe, wenn der Finger eines Erwachsenen zwischen Hals und Halsausschnitt Platz findet.

Eine grobe Einordnung kann auch anhand der folgenden Maße erfolgen:

  • Babys bis 56 cm Länge schlafen am besten in Schlafsäcken der Größe 0. Diese sind ab der Geburt bis zu einem Gewicht von 4 kg geeignet
  • Größe 1 lässt Baby mit bis zu 70 cm oder einem Alter von 6 Monaten ruhig schlafen.
  • Bei bis zu 90 cm Länge oder einem Alter von bis zu 18 Monaten finden Babys in Schlafsäcken der Größe 2 Erholung.
  • Sicher aufgehoben sind Kleinkinder mit bis zu 110 cm oder einem Alter von 36 Monaten in Schlafsäcken der Größe 3.
  • Kleinkinder mit bis zu 130 cm, die zwischen 1 und 3 Jahre alt sind, mögen ein Schlafsack in Größe 4.
  • Für Kinder mit bis zu 150 cm, zwischen 6 und 10 Jahre eignet sich ein Schlafsack in Größe 5.

Experten geben aus Gründen der Sicherheit aber zu bedenken: „Wichtig ist, dass die Babys aus dem Schlafsack herauswachsen, nicht hinein.“

Der Babyschlafsäcke getestet

Öko-Test hat 14 Babyschlafsäcke unter die Lupe genommen. Leider konne keiner der getesteten Artikel das Gesamturteil „sehr gut“ erreichen. Zwar erfüllen die Produkte durchweg ihre Funktionen, doch finden sich bei einigen durchaus vermeidbare Belastungen mit Schadstoffen, wie etwa bei dem „Sterntaler Hanno Schlafsack, Nicki“. In ihm fand das Labor den Farbstoffbaustein Anilin, der in Tierversuchen als krebsverdächtig ermittelt wurde. Punktabzüge wegen leichten Sicherheitsrisiken gab es für die Schlafsäcke „Prolana Schlafsack Zoo Lea, gelb“ und „Easy-Baby Schlafsack Bär, grün“. Hier ist der Reißverschluss von unten nach oben zu bewegen, was zum Einklemmen der Haut im Halsbereich führen kann.

Als Gewinner verließen der „H&M Babyschlafsack, weiß mit Sternen und Tierköpfen“, der „Juliuas Zöllner Schlafsack Struwel“ sowie der „Leela Cotton Schlafsack Fleece mit Ringelfutter, ozeanblau“ die Arena. Die Artikel befinden sich mit 17,95€, 19,99€ und 44,90€ in den verschiedensten Preissegmenten, konnten aber durchweg das Testergebnis „gut“ erreichen. Ersterer punktet mit einer sehr guten Funktionalität und guten Inhaltsstoffen. Einzig ein optischer Aufheller wertet diesen Schlafsack ab. Der Babyschlafsack von Julius Zöllner landet identische Ergebnisse. Der Leela Cotton Schlafsack fährt in Sachen Funktionalität die Note „gut“ ein, bei den Inhaltsstoffen sogar ein sehr gutes Ergebnis. Bemängelt wird hier der zu große Halsausschnitt sowie der seitliche Reißverschluss, der sich nach unten öffnen lässt und nicht abgedeckt ist.