Kampf der Kartoffeln
Eine Debatte, fast so alt wie die Ernährungslehre selbst: Kartoffel oder doch lieber Süßkartoffel? Das sind die gesundheitsbringenden Fakten.
Warum exisitert die Knollen-Debatte überhaupt? Die Süßkartoffel hat in den letzten Jahren unter den Sportlern und Ernährungsbewussten unter uns Status eines „Superfoods“ genossen. Die Kartoffel hingegen geriet etwas in Verruf, weil sie einen zu hohen glykämischen Index hat. Da ist jedoch einiges an Informationen rund um die Kartoffel verloren gegangen, denn beide Knollen sind gesund, supergut und ausserdem noch lecker.
Deshalb die gute Nachricht gleich vornweg: Auch wenn du gerade auf Diät bist, kannst du beide Knollen essen. Also, lass uns etwas tiefer graben.
Ist Kartoffel gleich Kartoffel?
In der Tat gibt es einige Ähnlichkeiten: Beide sind nahrhaft und reich an Energie. Beide sind seit Jahrtausenden bekannt und werden schon seit langem kultiviert. Ursprünglich kommen beide aus Südamerika und sind seit dem weltweit auf Eroberungs-Feldzug. Beide Sorten sind als Beilage beliebt.
Dennoch: Aus rein botanischer Sicht haben die zwei nichts gemeinsam. Kartoffeln (Solanum tuberosum) gehören zur Familie der Solanaceae, sind verwandt mit Tomaten, Peperoni und Auberginen (Nachtschattengewächs). Die Pflanzen dieser Familien produzieren Solanin, und es ist giftig. Das heisst, dass man keine Stengel, Blätter oder Kartoffeln essen sollte, die grün sind.
Süßkartoffeln nennen sich lateinisch Ipomea batatas und gehören zur Familie der Convovulaceae, das sind Windengewächse. Im Gegensatz zur Kartoffeln sind die Blätter und Stengel der Süßkartoffel essbar.
Biodiversität und Nährstoffe
Von Kartoffeln sind weltweit rund 4000 Arten bekannt, während man Süßkartoffeln in 5000 Sorten anbaut. Beide Knollen bekommt man in vielen Regenbogenfarben: Von weiss und gelb über orange bis violett. So, genug Hintergrundwissen gesammelt. Wie sieht es mit den Nährwerten aus? 100g beider Knollen haben in etwa 105 Kalorien, 2g Protein, 8% Kohlenhydrate. Aber: Die Süsskartoffel hat mehr Ballaststoffe (15% im Gegensatz zu 10%).
Kohlenhydrate in (Süß-)Kartoffeln
Dank low-carb will heute keiner mehr Kohenhydrate essen. Leider wirkt sich das negativ auf die Hirnleistung mancher Menschen aus (wie man unschwer immer wieder im täglichen Leben feststellen kann). Scherz beiseite, Kartoffeln in ihrer natürlichen Form sind keine Speise, die unnatürlich viele Kohlenhydrate enthalten. In unseren Breitengraden isst man sie allerdings meistens in irgendeiner weiter verarbeiteten Form, das heisst Chips, Pommes Frites oder Kartoffelstock.
Das heisst, dass ordentlich gesättigtes Fett beigegeben wird. Und diese Kombination ist gewissermassen tödlich für die schlanke Linie. Vergessen wir die Kohlenhydrate für einmal (auch wenns schwer fällt): Wichtiger sind die Carotinoide in der Süßkartoffel, die unsere Zellen vor Giftstoffen schützen und das Immunsystem stärken.
Wer gewinnt den Battle?
Neben den „groben“ Nährwertangaben kann man noch weiter ins Detail gehen. So findet man heraus, dass Süßkartoffeln super Mineralien-Lieferanten sind. Denn 100g Süßkartoffel haben 13,120mg BetaCarotin, viel mehr Vitamin C (37%) und rund 438% mehr Vitamin A als die Kartoffel. Dafür schlägt die Kartoffel die Süßkartoffel in Sachen Folat (11% mehr, gut für die Hirnleistung), Niacin (Vitamin B3, 9%mehr) Potassium (18%), Phosphor (9%). Ausserdem haben sie weniger Salz (0.3%) und Zucker (1.8g im Gegensatz zu 7.4g)
So. Welche Knolle ist nun besser? Ehrlich gesagt: Es ist ein unentschieden!
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